In einer großen Familie spielt sich das Leben oftmals um den Esstisch ab. Hier essen wir, hier macht Charlotte ihre Hausaufgaben, hier wird gebastelt und gebacken, geschnitten und verziert. Mit Freunden sitzen wir um ihn herum und verbessern die Welt. Er ist das einzige Möbelstück in diesem Haus, das mindestens stündlich gereinigt wird, wenn nicht öfter. Leider wird er auch zerkratzt, verklebt und beladen. Trotzdem entsteht so vieles auf ihm. Friederikes Lebkuchenarmada zum Beispiel. Wenn man kurz vor Weihnachten Geburtstag hat, ist es selbstverständlich, dass man einen Rest von Weihnachten mit in den Kindergarten nehmen möchte. Beim Teig haben wir uns für einen einfachen und bewährten Honigkuchenteig entschieden aus Honig, braunem Zucker, Butter, Mehl, Lebkuchengewürz und Natron. Er ist haltbar, schmeckt gut und lässt sich leicht verarbeiten. Ich habe ihn aus Inge Skovdals wunderbarem Buch Winterrezepte, in dem noch so manches andere Euch verführen wird. Den Zuckerguss aus Eisweiß und Puderzucker musste ich sehr dick anrühren, sonst hätten weder die Schokolinsen gehalten, noch wären die Konturen sichtbar geblieben. Friederike liebt diese Lebkuchenmänner und ich backe sie schon das zweite Jahr, obwohl es mich jedes Jahr wieder Stunden kostet, alles zu richten und ich mir schwöre, dass es von nun an nur noch Blechkuchen gibt. Aber wer kann einer großäugigen Sechsjährigen schon etwas abschlagen? Das Rezept für den Teig habe ich in einem vorweihnachtlichen Buch gefunden, aus dem ich auch sonst mehrere Sachen nachbastle und koche:
Und dann sind da noch die Geburtstage, die sich bedrohlich nähern. Unsere Familie ist eine Winterfamilie, ab November feiern wir Geburtstage, die erst im März ein Ende nehmen. Ich versuche, niemanden zu vergessen, selten gelingt mir das, aber diesmal habe ich schonmal zwei Geschenke auf meinem Tisch vorbereitet – ratet mal, was daraus wohl wird. Vielleicht habt Ihr auch die Stoffe schon mal flüchtig gesehen?