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Gabriela Nedoma: Biokosmetik. Vegan, frisch, naturbelassen.

Schönheit von innen und außen

Es ist gut, dass Gabriela Nedoma über Biokosmetik. Vegan, frisch, naturbelassen spricht. Denn obwohl gesunde Ernährung in aller Munde ist, scheint das Bewusstsein für gesunde Körperpflege noch hintan zu stehen. Noch wird zögerlich über Mikroplastik, Aluminiumsalze und Konservierungsstoffe in Kosmetika gesprochen. Vielleicht ist auch nicht alles ersetzbar durch ökologische Produkte, aber Nedoma zeigt, wie einfach ein Anfang ist.

Noch bin ich nicht auf dem Laufenden. Als ich Nedomas Buch gelesen habe, hat mich sowohl die schöne Aufmachung als auch die prinzipielle Einfachheit ihrer Herangehensweise fasziniert. Gute Dinge sind nicht immer schwer. Schon auf den ersten paar Seiten gibt Nedoma gute Gründe für eine vegane Kosmetik und sie listet auch gleich die wichtigsten heimischen Grundstoffe auf. Einiges davon wächst in meinem Garten, nicht alle kann ich dieses Jahr ernten und auf manche muss ich noch ein bisschen warten.

Guter Überblick

Doch das macht nichts, denn vor allem gewährt mir Biokosmetik einen guten Überblick über das, was machbar ist. Es werden Bezugsquellen und Rohstoffe sowie die Grundausstattung angegeben. Eigentlich reicht zum Arbeiten eine einfache Küchenausstattung. Gleich am Anfang listet sie ein paar Basisrezepte, die dann im Laufe des Buches variiert werden. Ein schönes Inhaltsverzeichnis führt durch die Themenwelten und die einzelnen Rezepte, so dass alles auf Anhieb auffindbar ist. Das ist wichtig, wenn man kochen will.

Zuerst gibt es ein Kapitel zum Thema »Reinigung«. Ich bin von den Socken, als ich erfahre, dass unsere heimischen Rosskastanien wie indische Waschnüsse verwendet werden können. Schade, dass ich auf den Herbst noch warten muss. Und ein Shampoo aus Roggenmehl und Zitrone? Roggenmehl habe ich gleich gekauft und das nächste Wochenende ist angepeilt zum Ausprobieren. Es gibt Rezepte für Waschpeelings, Shampoos und Duschsäften, alles immer frisch und zubereitet nur im Kühlschrank haltbar. Aber dafür vegan, bio und hoffentlich gut hautverträglich.

Tolle Rezepte

Mich faszinieren auch die Zahnpflegerezepte. Zum Beispiel mit Salz und Minze oder Rosmarin und Natron. Dafür habe ich alles zuhause und warte nur noch darauf, dass meine Minze, die ich unglücklicherweise erst neulich geschnitten habe, noch etwas wächst. Auch die Rezepte für Deodorants finde ich interessant, hier kucke ich aber generell auf die Haltbarkeit. Außerdem brauche ich manchmal Zutaten, die ich bestellen muss und davor habe ich oft Hemmungen. Denn was ist, wenn ich das Aloe Vera Gel nicht mehr brauche? Mal sehen.

Für die Hautcremes wird als Basis meist Sheabutter verwendet, die ist mittlerweile gut zu bekommen und der Rosenblütenbalsam hat es mir angetan. Ich habe doch seit neuestem eine Duftrose im Garten. Außerdem hält sich diese Creme ein halbes Jahr, gekauft!Toll finde ich auch den Lippenstift mit roter Bete. Den will ich unbedingt ausprobieren. Manche der Körperöle habe ich bereits hergestellt, wie z.B. Johanniskrautöl und ich kann sie nur empfehlen. Zudem gefällt mir, dass Nedoma immer wieder weitere Anwendungsmöglichkeiten auflistet. Wenn ein Lippenbalsam auch bei Mückenstichen und rissiger Haut hilft, ist das doch toll. Und dass man in Zeiten einer Halsentzündung am besten mit Salbeizahnpflege die Zähne reinigt ist logisch und genial zugleich.

Für Große und Kleine

Mit am besten finde ich, dass ich bedenkenlos alle Rezepte für mich und die Kinder benutzen kann. Gerade meine Mädchen werden groß und kommen in die Pubertät und Kosmetik wird plötzlich ein Thema. Zu wissen, dass mit diesen Inhaltsstoffen einfach nichts passieren kann, ist für mich sehr beruhigend. Ich weiß jetzt schon, dass Nedomas Biokosmetik nie in einem Bücherregal stehen wird, sondern direkt in der Küche bei den anderen wichtigen Büchern. Und ich freue mich schon so sehr auf jedes einzelne Rezept, dass ich nachbereiten und ausprobieren darf.

Titelangaben:

Gabriela Nedoma: Biokosmetik. Vegan, frisch, naturbelassen.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2015. 144 Seiten. 19,99 EUR.

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