Gudrun Ongania: An die Töpfe, Gärtnern, los! Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern.
Lust auf grüne Städte
Gudrun Ongania hat im Haupt Verlag ein Buch zum Urban Gardening veröffentlicht. In An die Töpfe, Gärtnern, los! wird Seite für Seite Lust aufs grüne Chaos gemacht. Bisher habe ich ja am Stadtrand in einem großen Gemüsegarten gearbeitet. Aber nun werde ich umziehen in die Innenstadt und ich freue mich so, dass unser Haus dort auch einen Garten hat, aber einen Gemüsegarten gibt es dort nicht. Also muss ich stadtgärtnern.
Urban Gardening ist in aller Munde. Ich finde es auch toll, wenn unsere Städte wieder grüner werden. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich bleivergiftete Gehwegtomaten essen möchte. Aber nicht alle Städte haben ein gleich hohes Verkehrsaufkommen und ich hoffe doch sehr, dass bald viele Elektroautos und Fahrräder die Innenstädte entstinken. Auf jeden Fall ist meine Kleinstadt relativ verkehrsberuhigt und mein Garten hinter einer hübschen Mauer. Es kann also losgehen.
Gärtnern für Alle
Das wirklich tolle an Onganias Buch ist, dass sie so viele Stadtgartenvarianten vorstellt, dass bestimmt jeder Leser seinen passenden Urban Garden findet. Damit das auch gut geht, gibt es hierfür dankenswerter Weise eine Checkliste, auf der ich ausfüllen kann, wieviel Zeit ich investieren möchte, was ich anbauen möchte und wieviel Platz ich habe. Je nachdem, ob nur ein Balkon oder vielleicht sogar ein Grundstück zur Verfügung steht, werden verschiedene Anbaumöglichkeiten aufgezeigt.
Es ist ein Buch, das zum Mitmachen anregt. Mir gefallen vor allem die Mixtur aus Gartentheorie (man kann nie genug wissen), Praxis (und zwar gleich pflanzfertig) und anschaulichen Beispielen des Urban Gardening. Von Fischfarmen bis zu Fensterbepflanzung ist alles dabei. Alles davon ist unglaublich interessant, mir war nicht bewusst, wieviel Variationen der Gärtnerei es wirklich gibt.
Besonders gefällt mir, dass Ongania ein Herz fürs Upcycling hat. Pflanzgefäße mpssen nicht immer aus Ton sein, nicht wahr?
Pflanzen, Ernten und Genießen
Beim Urban Gardening ist der Platz oft begrenzt. Von Ongania erfährt man, wie man seine Pflanzen unterpflanzen kann und so die Ernte erhöht. Bisher habe ich meine Tomaten immer einzeln in Töpfe gepflanzt. Von nun an werde ich um die Stämmchen herum Basilikum oder Salat säen, um die Erde nicht brach liegen zu lassen. Ich bin ja lernfähig. So hält sich nämlich auch der Pflegeaufwand für den urbanen Garten in Grenzen und ich kann nach dem Ernten schneller genießen.
Als Schlusszuckerl gibt es eine zwanzigseitige Rezeptsammlung, schließlich will die Ernte auch gegessen werden. Das ist super, denn wenn vierzig Seiten vorher eine Topfbepflanzung mit Kürbis und Bohnen vorgestellt wird, findet man später auch gleich die passenden Rezepte dafür. Damit niemand sagen kann, mit der Ernte ließe sich nichts anfangen. Damit hat Gudrun Ongania ein rundum gelungenes Gartenbuch verfasst, das nun eigentlich jeden an die Töpfe locken sollte, damit unser Leben grüner und gesünder wird.
Titelangaben:
Gudrun Ongania: An die Töpfe, Gärtnern, los! Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern.
Bern: Haupt Verlag, 2014. 192 Seiten. 29,90 EUR.