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Claudia Scholl: Das Urlaubsbuch für Kinder und Eltern. Ideen zum Basteln, Spielen und Spaß haben.

 

 

 

Ab in den Urlaub

 

Die nächsten Ferien kommen bestimmt und langsam ist es auch draußen so schön, dass man richtig in Urlaubsstimmung kommt. Wer träumt nicht von entspannten zwei Wochen an jenem Ort, den man schon so lange sehen wollte? Dass die Realität oft anders aussieht, weiß jeder, der Kinder hat. Regentage generieren Langeweile und schlechte Laune, die unterschiedlichen Bedürfnisse aller lassen sich nicht immer unter einen Hut bringen und statt Urlaubsstimmung hängt der Haussegen schief. Damit mir nichts davon passiert, liegt auf meinem Schreibtisch Claudia Scholls Urlaubsbuch für Kinder und Eltern.

 

Claudia Scholl versucht in einem Rundumschlag, alle potentiellen Urlaubsszenarien zu behandeln. Urlaub am Meer, in den Bergen, im Schnee, in der Stadt, im Umland, zu Hause, in fremden Kulturen. Hier ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Damit alle Bastelideen durchgeführt werden können, lag dem Buch eine verschließbare Plastiktüte bei, in die die Werkmaterialien und fertige Projekte passen. Perfekt organisiert also.

 

Mehr vom Urlaub haben

 

Claudia Scholls Ansatz ist sehr simpel: Eine Familie möchte sich im Urlaub gerne erholen. Für den Fall, dass das nicht an sich gelingt, schlägt sie kleine kreative Hilfen vor, die die Kinder bei jedem Wetter beschäftigt halten und so die Mindestentspannung garantieren. Dass das nur mit einem hohen Maß an Ruhe und Flexibilität möglich ist, sollte eigentlich klar sein. Scholls Mantra vom »erst mal ankommen, hinnehmen und das Beste daraus machen« strapaziert meine Nerven nach hundert Seiten trotzdem. Klar weiß ich, wie recht sie hat, doch als lernfähiger Mensch würde ich mir wünschen, dass nicht jedes Kapitel gleich anfängt.

 

Ein Familienurlaub ist im Normalfall kein Bastelkurs, so sind auch die Ideen, die Scholl vorschlägt, sehr simpel. Das Gute daran: alles lässt sich leicht organisieren, transportieren und nacharbeiten. Da meist mit Upcycling – Material gewerkelt wird, werden Geldbeutel und Umwelt gleichermaßen geschont. Irgendwelche Verpackungen gibt es überall und aus allem können kreative Kinder etwas machen. Vor allem für Familien, die sich mit Kreativität schwer tun, ist dieses Buch ein Segen, denn die einfachen Projekte können unter Garantie alle nacharbeiten.

 

Augen auf

 

Das erfordert natürlich von Allen, sich genau umzuschauen, nach Arbeitsmaterial ebenso wie nach Anregungen. Als positiver Nebeneffekt ergibt sich so, dass man sich die Umgebung, in der man seinen Urlaub verbringt, noch genauer als sonst ansieht. Vor allem dieser Aspekt gefällt mir am Buch. Je nach Urlaubsort basteln die Kinder Schiffchen, Medaillons, Ketten, Forscher- Stationen oder Seilbahnen. Im Fall von Regentagen kann so das Erlebte noch einmal verarbeitet werden. Die Beschränktheit der Mittel sehe ich als kreativen Ansporn an.

 

Für uns als kreative Familie habe ich im Buch auch viel gefunden, das ich schon kenne und so ist es nur zur Hälfte interessant. Genau diese Hälfte aber setzt halb eingerostete Mechanismen in Bewegung à la: »wir könnten ja mal wieder«. Deshalb kann ich es auch gar nicht erwarten, wieder Urlaub zu machen, denn an den Regentagen oder in müden Pausen würde ich gerne Claudia Scholls Vorschläge ausprobieren. Angesichts unseres Hausumbaus fürchte ich fast, dass wir uns auf das Kapitel »Urlaub zu Hause« beschränken, aber auch hierfür gibt es viele Ideen. Dank Wochen- und Tagesplaner am Ende des Buches können wir die auch gleich eintragen und schonmal ein bisschen Urlaubsstimmung aufkommen lassen.

 

Titelangaben:

 

Claudia Scholl: Das Urlaubsbuch für Kinder und Eltern. Ideen zum Basteln, Spielen und Spaß haben.

Bern: Haupt Verlag 2014. 160 Seiten. 19,90 EUR.

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