Regine Stroner: Selbst gemacht & mitgebracht. Geschenke aus der Küche.
Viel zu schade zum Verschenken!
Regine Stroner hat mit Selbst gemacht & mitgebracht im Kosmos Verlag ein unaufgeregtes und durch und durch sympathisches Kochbuch für Mitbringsel herausgebracht. Mein einziges Problem: Eigentlich will ich alles selber haben und gar nichts verschenken. Also, rein in die Küche!
Stroners kulinarische Geschenkeparade ist gut organisiert. Das ist angenehm praktisch für Mamas wie mich, die keine Zeit haben. So kann ich gleich auf den ersten Blick entscheiden, wohin die Reise gehen soll. Auch die Rubrik über Grundtechniken finde ich gut, denn manches habe ich tatsächlich nicht gewusst, das ich nun in meine Küchenpraxis einbringen kann. Und für Faule wie mich ist es ein Segen, dass auf fast jeder Seite passende Verpackungstipps stehen. Denn schließlich soll Selbstgekochtes nicht nur gut schmecken, sondern auch schön aussehen.
Eine gute Mischung aus Alt und Neu
Ein erstes Kapitel geht auf Konfitüren ein. Marmelade ist etwas wunderbares, vor allem dann, wenn althergebrachte Rezepte auf intelligente Weise aufgepeppt werden! Pfirsichkonfitüre mit Salbei, wer hätte das gedacht? Außerdem gefällt mir, dass immer wieder Rezeptvariationen angegeben werden. Auch für Rhabarber und Aprikosen gibt es Rezepte, die nicht ganz alltäglich sind. Für alle, die wie ich auf Vorrat kochen, sind Verfallsdaten angegeben. Chutneys aus Melonen, Kürbis oder Zwetschgen erweitern das Speisenangebot auf Frühstück bis Abendbrot.
Regine Stroner hat aber noch mehr im Angebot. In einem weiteren Kapitel gibt es interessante Rezepte für Kochzutaten, die man auf Vorrat zum Mitbringen kochen kann. Dazu gehören Kräutersalze, Aromazucker, Punschessenz, Sirupe, Duftessige, Öle, Würzpasten, Kräuterbutter oder Pilzpaste. Hier kenne ich bereits Vieles, ich würde sagen, mehr als die Hälfte der Rezepte. Für alle, die aber noch kein Würzgemüse oder keine Sirupe gemacht haben, ist dieses Kapitel eine echte Fundgrube.
Süß und Sauer für Alle
Mitbringsel für den Kaffeetisch gibt es natürlich aus. Man darf wählen zwischen exquisiten Rosenkeksen, Cantuccis, Japonais, Katzenzungen, Glückskeksen, Teekuchen im Glas (einer meiner Favoriten), Trüffeln, Marzipankonfekt, Fruchtwürfeln und vielen anderen. Auch hier finde ich viel Bekanntes, von Rumkugeln bis Pfeffernüsse. Die Rezepte sind bestimmt lecker, aber außer Cookies verbinde ich Kekse oft mit Weihnachten und Trüffel sind einfach nur eingeschränkt haltbar. Am Interessantesten finde ich noch den Kuchen im Glas, den ich sicher ausprobieren werde.
Vielversprechender gestaltet sich das letzte Kapitel, in dem pikante Geschenke vorgestellt werden. Schon die Olivenschnecken hören sich so lecker an. Es folgen Pistazienkekse, Kräutermuffins, Brioches mit Speck, Walnussbaguettes, Grissinis, Käsegebäck und Gewürznüsse. Auf das Käsegebäck hätte ich verzichten können, da gibt es einige Rezepte in meinem Bücherschrank, aber die Gewürznüsse finde ich wieder wundervoll. Nachdem wirklich zu jedem Rezept eine Verpackungsidee angegeben wird, ist das Geschenk praktisch fertig mit dem Kochvorgang. Das ist Gold wert, nachdem ich meistens spätestens beim Aufräumen und Saubermachen die Geduld verliere und meine Geschenke gar nicht verpacke. Ein rundum gelungenes Buch also für alle, die ein paar gute kulinarische Mitbringsel gern in der gleichen Ausgabe suchen möchten anstatt stundenlang Bücherregale und Einzelexemplare zu durchforsten. Es sollte möglichst nah an der Küche stehen, denn es wird oft gebraucht werden!
Titelangaben:
Regine Stroner: Selbst gemacht & mitgebracht. Geschenke aus der Küche.
Stuttgart: Franckh-Kosmos-GmbH, 2013. 144 Seiten. 14,99 EUR.