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Emma Hardy: Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt.

Wilde Unberührtheit

Emma Hardy macht uns in Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt das Leben leichter. Denn es ist gar nicht schwer, einen naturnahen, romantischen Garten voller Schmetterlinge und Bienen vor der Haustüre zu haben, wenn man nur den Zirkel liegen lässt und begreift, dass es kein Unkraut gibt. Schönheit wohnt überall.

Am allerbesten sind die Fotos in Emma Hardys Buch. Denn auf den Fotos sieht ihr Garten ähnlich aus wie meiner. Schnell lernt man, dass »naturnah« nichts mit »ungepflegt« zu tun hat, wohl aber damit, den eigenen Kontrollwahn zu begraben. Das Leben ist bunt und wild, so wie ein schöner Garten. Wer das versteht, rechnet mit der Gartenarbeit auch die Zeit ein, die er braucht, um den eigenen Garten genauso zu genießen wie die Vögel.

Anlage eines Naturgartens

Ganz ohne Planung geht es aber doch nicht. Emma Hardy legt nahe, sich zu überlegen, welche Tier- und Pflanzenarten man denn gerne in seinem Garten haben möchte. Ein Plan vom Grundstück hilft sicher, wer sich darauf schattige und sonnige Bereiche markiert, erspart sich selber viele Experimente. Dabei sollte bedacht sein, dass Blüten oft gern in der Sonne stehen, während Kompost und Reisighaufen wenigstens in den Halbschatten gehören.

Mauern, Zäune, gepflasterte Bereiche oder Rasen und Teichen sind ebenfalls Planungsbestandteil. Gerade in kleinen Gärten ist ein Wildblumenbereich eine willkommene und pflegeleichte Alternative. Dabei darf auch die Vertikale nicht vergessen werden: Eine Kräuterwand an einer Mauer ist ideal für frisches Grün und nicht schwer zu bauen. Am wichtigsten aber ist es immer wieder, die eigene Regeneration mit einzuplanen. Auch den Menschen soll es in einem naturnahen Garten gut gehen. Ich freue mich, über so viel kreative Fürsorge.

Pflege ohne Verzweifeln

Den perfekten Gärten sieht man oft an, wieviel Lebenszeit sie den Betreibern abverlangen. Zum Glück braucht ein naturnaher Garten nicht perfekt zu sein. Emma Hardy gibt wertvolle Tips zu Themen wie »Gärtnern ohne Pestizide«, »Unkraut« und der Verwertung von Gartenabfällen. Wer ihren Kompost nachbaut, hat ein hübsches Komposthäuschen für schattige Ecken parat und freut sich im Jahr darauf über wertvollen Dünger.

Wasserspeicher für Regenwasser können an vielen Stellen angebracht werden und sorgen nicht nur für natürliche Bewässerung sondern schonen ganz nebenbei auch noch den Geldbeutel. Das wichtigste Thema in diesem Kapitel: »Loslassen«, weder sich noch den Garten zu wichtig nehmen und darauf vertrauen, dass Mutter Natur eine geniale Alleskönnerin ist. Dann klappt es sicher mit dem Naturgarten und viele kleine und große Besucher stellen sich zur Beobachtung ein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hübsch und amüsant anzuschauen ein emsiger Garten voller Bienen, Vögel und Schmetterlinge ist.

Geeignete Pflanzen

Wer sich seinen Garten ganz neu anlegen möchte, findet bei Emma Hardy einen soliden Überblick über geeignete Baum-, Hecken- und Straucharten. In den jeweiligen Unterkapiteln werden die Anforderungen und die Vorteile der einzelnen Arten genau aufgelistet. Auch für all jene, die gerne Wasser in ihrem Garten haben möchten, hat Hardy wertvolle Tips. Für kleine Gärten gibt es auch Miniteiche, die man sich in Wannen oder Bottichen anlegen kann. Schließlich wird auch der Schutz und die Fürsorge für die tierischen Gäste in einem eigenen Kapitel behandelt. Vogelbäder, Insektenhotels, Igelhotels: Man kann so einiges tun, damit die Fauna gerne im Garten zu Gast ist. Wer sich Hardys Buch zu Gemüte führt, wird schnell feststellen, dass mit dieser Art zu Gärtnern, nicht nur für das Wohl der Tiere gesorgt ist. Auch den Menschen wird es in einem naturnahen Garten deutlich besser gehen.

Titelangaben:

Emma Hardy: Der Garten als Paradies für Wildtiere. Wie man Vögel, Bienen, Schmetterlinge und anderes Getier in den Garten lockt.

Aus dem Englischen von Angela Schumitz.

München: AT Verlag, 2017. 144 Seiten. 20 EUR.

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