Buchfreude

Vielleicht zum letzten Mal, denn die Schneeglöckchen blühen! Auf zum Freutag!

Mary Horsfall: Besser mulchen. Das A-Z-Handbuch für Hobby-Gärtner

Schichttorte im Garten

Dieses Buch fand ich von Anfang an toll. Vielleicht einfach deshalb, weil es Mary Horsfall mit Besser mulchen. Das A-Z-Handbuch für Hobby-Gärtner nicht nur gelingt, jedem Hobby-Gärtner die Angst vor dem eigenen Garten zu nehmen, sondern weil ich darin gelobt werde. Jawohl, ich. Denn den ganzen Winter über habe ich unseren Kompost in das Hochbeet geschmissen, einfach, weil ich zu faul war, zum Kompost nach ganz hinten in den Garten zu gehen. Und damit habe ich alles richtig gemacht.

Toll, oder? Genau dies ist die Grundbotschaft von Horsfalls kleinem Büchlein. Mulch tut gut. Jedem Garten. Immer. Wer es ganz genau wissen will, liest sich durch das Büchlein. Denn Mulch ist natürlich nicht gleich Mulch. In einem ersten Teil wird erklärt, was Mulch überhaupt ist. Er kann alles sein, solang er den Boden bedeckt. Sogar mein wuchernder Efeu ist in diesem Sinne Mulch. Er schützt den Boden vor Erosion, speichert Wasser und gibt wertvolle Nährstoffe an Bäume und Pflanzen weiter.

Vorteile des Mulchens

Schnell wird klar, dass Mulchen nur Vorteile hat. Es verbessert die Bodenstruktur, spart Wasser und damit Geld, düngt und verwertet Biomüll. Wir schonen unsere Umwelt, sparen und erhöhen den Ertrag in unseren Obst-und Gemüsegärten. In der Natur, zum Beispiel im Wald, wird ständig gemulcht. Herabfallende Blätter, die liegenbleiben, Tierexkremente von Waldtieren, tote Insekten und Tiere. In unseren Gärten ist das anders, Laub wird gerecht und wir haben es gern ordentlich. Und damit ungemulcht.

Wer mulcht, spart Dünger und führt dem Boden auf natürliche Weise Nährstoffe zu. Natürlich sieht es nicht besonders schön aus, wenn man im Rosenbeet seinen Kompost anlegt, aber es gibt viele Möglichkeiten, zu mulchen. Horsfall teilt die Mulche auf in stickstoff- und kohlenstoffreiche Mulche. Es ist geschickt, zu wissen, welches Material wozu gehört. Ich merke mir: alles, was fest ist wie Holz, Papier, Stroh, Laub, enthält mehr Kohlenstoff. Je weicher es wird, wie Mist, Rasenschnitt, Lebensmittelreste, Humus, Knochenmehl, Haare, Blut, desto Stickstoffreicher wird der Mulch.

Ausgewogenheit beim Mulchen

Der Durchschnittsboden mag es ausgewogen. Man sollte also stickstoff- und kohlenstoffreiche Mulche abwechselnd ausbringen. Außerdem bieten Holzspäne z.B. auch noch eine hübsche kosmetische Schicht über Mist und Kompost. Wer nur einen kleinen Garten hat, oder auf Balkon und Terrasse gärtnert, wird selbst nicht genügend Mulch herstellen können. Gut, das Horsfall hier auch Bezugsquellen nennt, die jeder irgendwo in seiner Nachbarschaft hat. Alle anderen machen sich mit Rasenschnitt, Kompost und Laubhäcksler ihren Mulch selbst.

Horsfall empfiehlt, vor allem im März und April zu mulchen. Das Wetter ist meist angenehm für die Gartenarbeit und vor der Sommerhitze sind die Böden noch feucht. Man sollte nicht bei Wind mulchen (die armen Sägespäne) und den Mulch gleich befeuchten. Horsfalls Empfehlungen sind alle schlüssig und leicht umzusetzen. Selbst bei Fehlern gibt sie eine Übersicht, was passiert sein könnte und wie der Lapsus zu beheben ist.

ABC des Mulchens

Der interessanteste Teil des Buches ist die alphabetische Auflistung zum Thema Mulchen. Horsfall beschreibt nach dem ABC ganz genau welche Pflanzen und Tiere zum Mulch beitragen und wie man unterstützend eingreifen kann. Von A wie Adlerfarn bis Z wie Zeitungspapier werden lauter praktische Empfehlungen gegeben. Wie wollen welche Pflanzen gemulcht werden, wo bekomme ich den Mulch her, wie bringe ich das entsprechende Material aus, was machen Bananenschalen im Garten und so weiter. Und immer wieder verspricht Horsfall in versöhnlichem Ton: man kann gar nicht so viel falsch machen. Das ist doch wundervoll, oder?

Titelangaben:

Mary Horsfall: Besser mulchen. Das A-Z-Handbuch für Hobby-Gärtner

Aus dem Englischen von Anja Neudert.

Münster: LV Buch, 2015. 124 Seiten. 16,95 EUR.

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