Auf meinem Tisch – On my Table

Es war so heiß bei uns zum Teil, dass ich Probleme hatte, mir für meine Küche was zu überlegen. Niemand mochte wirklich etwas Warmes essen.

Also: Gazpacho gemacht. Gleich in der Früh habe ich zwei Liter Brühe aufgekocht und in den Kühlschrank gestellt. Eigentlich sollten nur grüne Zutaten in die Gazpacho, aber mir ist das ja immer egal. Ich hatte Gurken, Kräuter, Basilikum, Tomaten und Paprika. Ich habe mit dem Blender alles klein geschnitten, aber nicht püriert und es kamen noch nach Gusto Öl und Essig dazu. Und ein bisschen Chili. Die kalte Suppe hält sich mehrere Tage im Kühlschrank und schmeckt jedes Mal herrlich frisch.

Auf zu MMI und Gusta!

It was so hot the last few days I had difficulties to come up with something for lunch. It turned out that gazpacho was the meal of the week and I made a pot of vegetable broth, let it cool and added lots of chopped veggies. What I had, like cucumbers, tomatoes, pepper, basil and some herbs. Also a bit of vinegar and olive oil. And some chili. I keep it in the fridge for several days and just take what I need. It‘ s wonderfully refreshing each time.

Balkon Challenge: die Sessel. My Balcony -The Chairs!

Erst musste dieser öde Boden irgendwie begehbar gemacht werden. Kein Spaß, nicht besonders ästhetisch, aber es funktioniert. Nun kommt der nette Teil. Wir haben über die Jahre gemerkt, dass wir auf unserem Balkon nicht essen. Wenn wir draußen essen, haben wir meist Gäste oder es ist heiß und für beides ist der Balkon ungeeignet. Aber abends ein Gläschen Wein? Perfekt! Aber dazu sind normale Stühle zu unbequem. Also wollten wir eine Art Lounge bauen. Zwischendurch waren wir auch im Möbelhaus, nur, um festzustellen, dass uns die Sachen entweder nicht gefallen oder zu teuer sind. Also haben wir nachgedacht.

First we had to fix that floor. Wasn’t funny, but absolutely doable. Well, then came the pretty part. As we don’t eat on the balcony, but love to drink a glass of wine outside, we opted for lounge chairs. Using what we had, Hans came up with two old lounge  chairs from the former Bulgarian embassy in Berlin. They have a funny history and we are so lucky were able to save them from being thrown away during the renovation of the embassy after the downfall of the iron wall. Hans was working in Berlin then and lucky enough to grip that pair of chairs.

In den unendlichen Weiten unseres Kellers standen zwei alte Ledersessel. Schön waren sie nicht mehr, der Bezug überall aufgerissen und alt. Aber sie haben eine verrückte Geschichte:

Es sind dies nämlich Sessel aus der Empfangshalle der ehemaligen bulgarischen Botschaft in Berlin.  Nach dem Mauerfall haben viele Ostblockstaaten ihre Botschaften saniert – auch innen. Das SOS- Kinderdorf Berufsbildungszentrum im Wedding bekam den Auftrag und mein Mann hatte dort gearbeitet. Die alten Empfangsmöbel sollten weggeworfen werden. So sind sie bei uns gelandet.

Der Bezug? Wir haben lange überlegt. Eigentlich das gleiche Dilemma. Einen tollen Bezugsstoff kaufen, damit unsere Kinder ihn verschandeln? Da haben wir schon lieber alte Vorhänge zerschnitten. Das waren mal unsere Schlafzimmervorhänge. Die Stuhlkörper haben wir einfach getackert, die Kissen habe ich mit Hotelverschlüssen bezogen. Außer ca. 200 Tackerklammern haben wir nichts investiert. Ach ja, und Faden.

The covering? Again: we used what we had. Like our old curtains, now turned into a new cover for two chairs. We covered the bodies without sewing, but the cushions were sewn extra. Adding some green plants and I now have a lovely space outside!

Jetzt stehen sie auf dem Balkon und ich freue mich jeden Tag. Über den Sommer habe ich auch meine Zimmerpflanzen rausgestellt, sie freuen sich über Frischluft und ich freue mich über eine grüne Oase.

Ab damit zum Creadienstag, Pamelopee, Meertje, HoT, Dienstagsdinge, EiNaB, Gusta und Happyrecycling!

Neu Gelesen

Marion Mebes: Machen Bauchgefühle satt? 111 Fragen für fühlosophische Ausflüge.

Nachdenken übers Unaussprechliche

Marion Mebes hat mit Machen Bauchgefühle satt? 111 Fragen für fühlosophische Ausflüge ein kleines, aber feines Büchlein mit durchaus philosphischen Gedanken über das Gefühl verfasst. Auf wundervoll individuell gestalteten Seiten laden die 111 Fragen ein, über sich und die eigenen Gefühle genauso nachzudenken wie über die Gefühle der anderen und das Gefühl an sich. Ein Ausflug in die Fühlosophie.

Es ist wundervoll, Marion Mebes zuzuhören. Die Verlegerin und Autorin nimmt sich alle Freiheiten, die sie braucht, um über Gefühle nachzudenken. Dabei folgt sie einem rein assoziativen Prinzip, lässt sich treiben von Frage zu Frage. Sind Gefühle echt? Wird man irgendwann zu alt dafür? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede bei Gefühlen? Marion Mebes gibt keine Antworten, sie stellt nur Fragen, die zum Nachdenken anregen sollen.

Sokrates lässt grüßen

Man meint manchmal, auf sokratischen Spuren zu wandeln, wenn Mebes versucht, den Begriff des »Gefühls« mittels ihrer Fragen zu fassen. Nicht, dass sie ihn fassen möchte, endgültige Begriffsklärung ist nicht erwünscht, der Weg ist das Ziel. Auf diesem Weg begleitet das kleine Büchlein, jede Frage ist wunderschön gestaltet und abwechslungsreich gehalten. Fast meint man, eine Gefühlspoetik in der Hand zu halten.

So hält sich eine Rezension in Grenzen, denn die Fragen an sich sind nicht zu bewerten. Sie sind klug, frech, manchmal fast platt. Dann wieder entgrenzend komplex. Immer sind es Fragen zum Gefühl, zum Fühlen, zum Gefühlten. Ich finde, ein sehr nettes Geschenk für Menschen, die sich tagein- tagaus mit Gefühlen auseinandersetzen müssen. Für LehrerInnen, ErzieherInnen, für Eltern und Freunde. Für alle, die gerne einmal eine Pause einlegen und nachdenken.

Titelangaben:

Marion Mebes: Machen Bauchgefühle satt? 111 Fragen für fühlosophische Ausflüge.

Köln: Verlag Mebes und Noack, 2016. 124 Seiten. 14,95 EUR.

Auf zum Wandern!

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Frei nach Goethe sind wir an den Blautopf gefahren und es wahr wunderschön! Heiß und deshalb toll, dass wir durch den Wald gewandert sind, anstrengend, weil wir natürlich irgendeine Markierung falsch verstanden hatten und statt zweieinhalb fünf Stunden gelaufen sind und beeindruckend, wenn man bedenkt, wie schön es grad einmal ums Eck ist.

Blaubeuren allein ist total hübsch und wären unsere Jungs ein klein wenig älter, hätten wir noch einen Stadtbummel gemacht. So aber war der Wald toll, die Baumpilze riesig, Kletterfelsen und alte Burgruinen atemberaubend. Und ganz oben haben wir einen Spielplatz mit Grillstelle gefunden. Allerdings wollte niemand bei 35°C in der Sonne sitzen und Grillen. Hm. Der Rückweg war mit eineinhalb Stunden lächerlich und dass meine zwei Jungs die Strecke ohne Murren und Getragen werden gelaufen sind, beeindruckt mich auch. Die Blau sieht von oben so schön aus! Und sie ist so klar, dass jede Menge Forellen drin schwimmen. Wir haben uns nur nicht getraut, die Füße reinzuhängen, ein Wermutstropfen. …..

Die Schönheit gabs umsonst, die Freude auch, gekostet hat nur das Eis und der Sprit…

Balkonchallenge: Neuer Boden! – Challenge on My Balcony: A New Floor!

Manchmal sind alte Häuser schon nervig. Zum Beispiel, wenn der Balkonbelag kaputt geht.

Old houses can be so ennerving. Like when the floor on the balcony gets damaged.

Und einem dann der Fliesenleger erzählt, dass das mit dem neuen Belag auch nicht besser wird. Toll. Zu wenig Estrich, so der Fachmann, sei bei unserem Balkon der Grund dafür, dass die Fliesen ständig abbrechen. Toll. Also haben wir erstmal die alten Fliesen abgeklopft und dann nachgedacht. Das hat gedauert, fast ein halbes Jahr. Letztendlich ging es schnell: neuer Estrich drauf, Gefälle mit eingeplant, mit Bitumen eingestrichen und dann Klickfliesen aus Verbundmaterial oben drauf gelegt. Nicht verschraubt oder verfugt, so kann das Wasser abdampfen und sprengt uns nicht wieder den Boden. Bestimmt nicht die schönste Lösung, aber sie funktioniert. Und weil der Balkon grad so schön leer war, haben wir gleich die eine alte Holzwand neu gestrichen. Ich sag Euch was: es wird so schön!

Freude zum Creadienstag, Dienstagsdinge, HoT und Meertje!

And when the craftsmen tell you you can do nothing about that because the house is too old and built in an incorrect way. Great. Hence we removed the broken tiles and started thinking. It took us half a year. We fixed the floor, replaced the tiles with new ones that are fixed by clicking them together. We hope that the damp spots will dry out in winter and thus the floor remain just fine. We hope. And as we were already working out there, we painted one wall in white. So much prettier. It will be wonderful  some day.

 

Neu Gelesen

Joyce Russell, Ben Russel: Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten. 30 DIY- Projekte für eine reiche Ernte

Anleitung zum Glücklichsein

Es ist definitiv so: wenn es um Garten und Selbermachen geht, bin ich voreingenommen. Ich liebe meinen Garten und jedes Jahr nehme ich darin irgendeine Veränderung vor, die die Ernte garantiert, schön aussieht und das Leben erleichtert. Dank Joyce und Ben Russels Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten. 30 DIY- Projekte für eine reiche Ernte steht nun für Herbst und nächstes Frühjahr eine Menge Arbeit an und ich muss nur zusehen, wie ich sie mir einteile.

Allein die Tatsache, dass Joyce Russel selbst Hand anlegt, bringt mich unter Zugzwang. Denn geschreinert habe ich noch nicht. Die Projekte im Buch sind alle relativ rustikal gehalten und definitiv perfekt für einen Selbstversorgergarten. Wer seine parkähnlichen Anlagen verschönern möchte, muss noch ein bisschen Glamour hinzufügen. Man sieht am Aufbau und an den Projekten schnell, dass da zwei Menschen sprechen, die Ahnung haben von dem, was sie tun und dass sie schon lange im Geschäft sind.

Heimwerken für Draußen

Für Neulinge werden auf den ersten knapp vierzig Seiten Grundlagen vorgestellt. Welches Werkzeug ist wichtig, welche Materialien werden benutzt und warum. Dann geht es an die Technik. Wie kriegt man gerade Linien hin, wie werden Bögen und Formen gezeichnet, wie wird gesägt, gebohrt oder gehobelt. Was ist beim Ausrichten und schließlich beim Zusammenbauen zu beachten – man merkt gleich, dass Joyce Russel aus einer Zimmermannsfamilie stammt.

Trotzdem ist dieser Teil wichtig, denn die dreißig schön bebilderten Projekte gehen nicht mehr auf die Techniken ein, sondern setzen das Wissen darob als gegeben voraus. Versierte Heimwerker werden hier großzügig quer lesen, alle anderen sollten diesen Teil als einen der wichtigsten betrachten. Dank der tollen Fotos von Ben Russel erklären sich manche Techniken auch von selbst. Das Material und das Werkzeug stellen einen nicht zu vernachlässigenden Invest dar, man sollte sich also schon sicher sein, dass Werken ab sofort zum Leben dazugehört.

Praktisch und Alltagstauglich

Nun aber zum Hauptteil, den Projekten: Joyce Russel hat sich im Laufe der Jahre zusammengebaut, was sie für ihren Garten braucht und so nicht kaufen kann, das merkt man deutlich. Vom Gerüst für dicke Bohnen über Folientunnel bis hin zu Vogelscheuchen, Blumenkästen und einem Stiefelknecht – der Gartenalltag wird um vieles einfacher werden. Vorrang haben der praktische Nutzen – die Optik ist definitiv sekundär.

Das heißt nicht, dass Russels Projekte nicht schön anzusehen sind. Es gibt nichts schöneres als einen gut organisierten Garten. Trotzdem kann man durchaus über die generelle Ästhetik von Folientunneln streiten. Doch jeder Selbstversorger wird bezeugen, dass sie notwendig sind. Ich finde sie toll und sie wären ideal für mein wachsendes Gemüsebeet auf meiner Obstwiese. Die Vogelscheuche schaut super aus in jedem Garten und einen Sammler für Laubkompost kann man sich nur wünschen, wenn man Laubbäume hat.

Alles, was das Herz des Gärtners begehrt

Spaliere für Himbeeren oder Obstbäume, ein Klettergerüst für Stangenbohnen. Die Projekte erinnern mich so an alte Bauerngärten. Aber es gibt auch noch genialeres. Das absolute Highlight ist ein Trockenschrank zum Dörren von Obst, der mittels einer Terrarienlampe betrieben wird. Hallo, Daniel Düsenstrieb! Die Apfelkisten habe ich sofort meinem Mann unter die Nase gehalten, das Ordnungssystem für den Geräteschuppen auch. Ich hätte sowieso dieses Jahr über ein Ordnungssystem nachgedacht, aber Joyce Russel hat für mich die Arbeit erledigt. Wundervoll.

Die Anleitungen für diverse Früh- und Hochbeete finde ich dagegen direkt öde. Ich habe das einfach schon zu oft gesehen und drei solcher Hochbeete stehen mittlerweile in meinem Garten. Wer aber noch kein Gartenwerkbuch hat, kann sich über die Vollständigkeit hier freuen. Und sozusagen gratis gibt es immer wieder dazwischen gute Tipps aus dem reichen Erfahrungsschatz der Russels.

Titelangaben:

Joyce Russell, Ben Russel: Selbst gebaut für meinen Gemüsegarten. 30 DIY- Projekte für eine reiche Ernte.

Aus dem Englischen von Dr. Wolfgang Hensel.

Bern: Haupt Verlag, 2017. 192 Seiten. 24,90 EUR.

Ein Augenblick

Wie immer auch diese kleinen zartrosa Blümchen heißen, sie sind von der Obstwiese mit mir nach Hause gefahren. Sie riechen stark, Charlotte und Hans sagen, sie stinken, ich sage, sie duften. Und auf der Wiese werden die Pflanzen mindestens 1,50m hoch. Weiß jemand, wie sie heißen?

Auf zum Freutag und zu Holunderblütchen!

 

Badewannenfinale – Tub Final

Jetzt aber! Was lange währt, wird endlich gut! Meine Badewanne wächst. Von der Mahd auf der Obstwiese habe ich einen großen Sack Heu mitgenommen und auch einiges an Zweigen. Das ist die Drainage für das Beet. Ich fahre damit auch bei meinem anderen Hochbeet sehr gut, wenn man auch bei einer derart großen Mulchschicht bedenken muss, dass das Beet regelmäßig zusammensackt. Mir ist das egal, ich fülle dann mit der nächsten Mulchschicht wieder auf. Trotzdem habe ich noch vier Säcke Erde zum Abdecken gebraucht, irre, was in diese Badewanne hineinpasst. Die meisten Pflanzen hatte ich schon:

Well, this is my final tub post. I got a lot of hay and twigs from the orchard and filled the tub with it. The last few inches were filled with garden soil. And my plants. I had a rose, oregano, left over tomato plants and a cucumber, my friend gave me peppermint, camomile and artemisia, my love gave me thyme and salad herbs. Still looks like it’s too big but I guess the plants will soon fill every free space. Love it so.

Ins Eck ein Rosenbäumchen, das letztes Jahr halbtot beim Discounter zum Verschenken war, dann mein Oregano, der mich schon seit Jahren begleitet. Meine Freundin hat mir zu Ostern viele Kräuter geschenkt, die Pfefferminze liebt es, Artemisia (Cola-Pflanze) hatte ich noch nie. Die Kamille hat gelitten, ich glaube, der war es drinnen zu mild und zu feucht. Vielleicht erholt sie sich draußen wieder. Ich hatte noch ein Rosmarinstöckchen und Hans hat mir Thymian und Olivenkraut gebracht. Kannte ich noch nicht. Liebstöckel war auch da und in ähnlich schlechtem Zustand wie Kamille, erholt sich aber sehr schnell. Nachdem ich noch massenweise Tomatenpflänzchen hab und niemand die will, habe ich sie auch noch dazwischen gesetzt, genauso wie eine Gurke und Stecklinge von Lavendel und Salbei. Bestimmt schon wieder zuviel, am Anfang sieht es halt immer so leer aus. Die Gurke hat sich schon mal am Badewannenrand verbrüht. Toll. Ich bin gespannt, wie alles weiterwächst.

Ab damit zu EiNaB, Gusta und Pamelopee!