Buchfreude

Buchfreude am Freutag!

Shane Madden: Stickern nach Zahlen. Wundervolle Pflanzen.

Meditatives Kleben

Zugegeben, ich war etwas skeptisch, als ich das erste Mal Shane Maddens Stickern nach Zahlen. Wundervolle Pflanzen in meinen Händen hielt. Was sollte das denn sein? Dann erinnerte ich mich daran, dass gerade mein Jüngster leidenschaftlich in stundenlanger Feinarbeit Stickerbücher mit Rittern und Dinos ausklebt und beschloss, der Technik einfach eine Chance zu geben. Ein bisschen blumenbunte Entspannung am Nachmittag? Ja, bitte!

Um es gleich vorweg zu sagen: Über ein Stickerbuch gibt es nur beschränkt Rezensionsmöglichkeiten. Inhalt und Aussage sind weniger wichtig als grafische Gestaltung. Tatsächlich hat aber Shane Madden verglichen mit dem Gesamtumfang des Buchs ein relativ umfangreiches Vorwort verfasst. Es geht nämlich nicht nur ums Kleben, sondern auch um Entspannung und Achtsamkeit. Beides Modethemen in unserer hektischen Zeit.

Mit Fingerspitzengefühl zur Ruhe kommen

Ohne die Nase über Trends rümpfen zu wollen, sollte uns doch zu denken geben: Offenbar gibt es einen wachsenden Bedarf an Entspannungshilfen. Madden gibt eine Anleitung zu entspanntem Kleben und Achtsamkeit im Alltag ebenso wie meditative Hilfestellungen. Im Stickerbuch sind insgesamt zwölf Blumenbilder aufgeführt. Jedem Bild geht eine Meditation voran, die auf das jeweilige Thema eingeht.

Es geht um inneren Frieden, Glück, Dankbarkeit, Ruhe. Alles Themen, die offensichtlich abhanden gekommen sind in unserem Alltag. Die Blüten sind mit Bedacht ausgewählt, oft haben sie in fernöstlichen Mythologien oder gar in unserer Kulturgeschichte eine besondere Bedeutung. Blüten und Meditation passen gut zusammen, die Motive sind sehr ästhetisch gestaltet und nicht zu vergleichen mit kindlichen Aufklebern.

Schöne Grafiken für entspannte Momente

Die Blütengrafiken sind durchweg gut gemacht und die Felder für die Sticker nummeriert. Alle Aufkleber befinden sich im Anhang auf heraus lösbaren Seiten. So kann man die Sticker für das jeweilige Bild entspannt vor sich hinlegen und erspart sich hektisches Blättern. Auf der Rückseite der Aufkleberseiten ist die jeweilige Blütengrafik abgebildet, man weiß also, wie das Ergebnis aussehen sollte.

Die Grafiken selber können nicht aus dem Buch herausgelöst werden, was ich angesichts der schönen Gestaltung tatsächlich ein wenig schade finde. Vielleicht hätte man noch eine hübsche Karte daraus machen können nach all der Mühe. Das Stickerbuch eignet sich für Erwachsene, die ein wenig Pause machen wollen in ihrem Alltag, aber auch als Geschenk für größere Kinder, die bereits mit dem nötigen Fingerspitzengefühl arbeiten können.

Titelangaben:

Shane Madden: Stickern nach Zahlen. Wundervolle Pflanzen.

Übersetzt von Christine Heinzius.

Münster: LV- Buch, 2017. 64 Seiten. 12 EUR.

Partytime

Mein Jüngster ist sieben Jahre alt geworden. Zeit für einen Kindergeburtstag, fand er. Bei frühlingshaftem Wetter wurde drinnen und draußen gespielt, von Kissenschlacht über Fangen und Schaukeln war alles dabei, mit Lagerfeuer.

Für die Gäste gab es ein monstermäßiges Mitgebsel aus alten Shampooflaschen. Unverzichtbar: eine Nagelschere für die Konturen, ein Teppichmesser zum Einkürzen und richtig gute wasserfeste Stifte. Die Monster sind Freunde, jedes anders, aber alles lauter tolle Jungs. Oder so.

Auf jeden Fall einigermaßen schnell gemacht und einfach, denn ich bin gerade dabei, neue Produkte in meinen Shop einzuspeisen.

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My little one had its seventh birthday. On a spring warm day, everybody outside, playing with cushions, hide and seek and our first barbecue in the new year.

I had a little give-away for our guests, some easy peasy monsters out of old shampoo bottles. You only need really good scissors. And pens. A lot of monsters, all different, all friends. Those boys.

Neu Gelesen

António Lobo Antunes: Ich gehe wie ein Haus in Flammen.

Psychoanalyse einer Gesellschaftsarchitektur

António Lobo Antunes ist Mediziner, ein Psychiater, der seine Patienten zu durchschauen sucht. Persönliche Schicksale erklären sich oft durch die Geschichte einer Gesellschaft. Was der Arzt diagnostiziert, verarbeitet der Autor zu verstörenden und zersetzenden Historiengemälden. In Ich gehe wie ein Haus in Flammen begegnet die hoffnungslose Sprachlosigkeit einer ganzen Nation der packenden Geschichte von Einzelnen, die immer wieder nur scheitern können. VIOLA STOCKER darf einer Sitzung beiwohnen.

Antunes widmet sich wie in vielen seiner Romane den Ausgeschlossenen und den Abgehängten einer sich wandelnden Gesellschaft. Im Szenario eines alten Stadthauses, das renovierungsbedürftig und vergessen in Lissabon steht, spiegeln sich die Leben verschiedener Bewohner, die sich nach Jahrzehnten immer noch nicht kennen. In unpersönlichen Begegnungen überschneiden sich die Wege der Menschen, die jeweils auf unterschiedlichste Weise vom Glück verlassen sind.

Anonymität der Metropole

In seiner Sprache und seinen Kapitelüberschriften passt Antunes sich einer entmenschlichten Wohnsituation an, wenn er vom „Dritten rechts“, „Erdgeschoss links“ oder „Dachboden“ spricht. Die Bewohner sind eins mit dem Haus, mit den Möbeln darin, mit der renovierungsbedürftigen Struktur einer Gesellschaft, die die eigene Vergangenheit nur unzureichend analysiert und verarbeitet hat. In diesem einen Haus spiegelt sich die portugiesische Gesellschaft exemplarisch und desaströs wider.

Über all dem schwebt der autoritäre Politiker Salazar, der Portugal über vierzig Jahre geprägt hat und dessen Geist nicht auszulöschen ist. Am Ende des Romans wird er als vergreister Strippenzieher auf dem Dachboden des Hauses porträtiert, der wie ein Marionettenspieler die Schicksale der Menschen lenkt und verbindet und Existenzen auslöscht mittels einer Schere, die die Schnüre der Puppen durchschneidet.

Menschen und Häuser

Überhaupt finden sich die Protagonisten in ihren Architekturen wieder. Alle verbindet sie die titelgebende Phrase vom Haus, das in Flammen geht. Diese entflammte Immobilie ist ihre Wohnstatt, die sie mit dem Feuer der Vergangenheit quält, während bei der Lektüre langsam die Gärten und Höfe und Häuser einer glücklichen oder verhängnisvollen Kindheit als Projektion des unerreichbaren am Horizont erscheinen.

Alle haben sie auch eine politische Geschichte. Wie der Kommunist, der als junger Mann die Machtüberschreitung der katholischen Kirche erdulden musste. Seine Mutter war die Geliebte eines Priesters, er wurde zum Kommunisten und später für Frau und Kind zum Verräter an den Kommunisten. Als er die schützenden Mauern des brennenden Hauses verlässt, holt seine Geschichte ihn ein, er, der für seinen Vater gemordet hatte, wird ermordet von seinen Genossen.

Macht und Wehrlosigkeit

Die Schicksale der Menschen sind durch eigene Grausamkeit und Machtlosigkeit enger miteinander verbunden, als die unpersönlichen Kapitelüberschriften es vermuten lassen. Zwar blendet Antunes immer einzelne Geschichten in einer Art Bewusstseinsstrom ein, doch werden die Bewohner als solche durchaus wahrgenommen. Die jüdischen Geschwister, die ihre Flucht und grausame Kindheit mit dem Verlust der Mutter auch als alte Menschen nicht verarbeiten können, werden wie alle anderen nur durch den Tod befreit.

Der portugiesische Feldwebel, der in Angola im Kolonialkrieg kämpfen musste und sich ausgerechnet in eine einheimische Frau verliebt, wünscht sich diese Zeit zurück und wartet vergebens auf eine Begegnung mit der Mutter seines Kindes. Antunes widmet sich der Politik Portugals, die auf die Leben all dieser Menschen Einfluss nahm, auf unterschiedliche Weise. Er bewertet die Entscheidungen der Protagonisten nicht, sondern versucht als Psychoanalytiker, mittels der Erfahrungen in der Vergangenheit den Zustand in der Gegenwart zu begründen.

Empathie unmöglich

Antunes ist es nicht unbedingt an emotionaler Anteilnahme gelegen. Der Nervenarzt bewahrt große Distanz zu seinen Patienten und versucht doch, die verschiedenen Traumata auf ihre Ursachen zurück zu führen. Es gelingt ihm in nahezu erschreckender Weise. Die Protagonisten bewohnen ein flammendes Geisterhaus, das die bewegte Geschichte Portugals mit Militärjunta, autoritärer Diktatur, Kolonialkriegen und der Transformation von einer ländlichen in eine urbane Gesellschaft übersteht.

Ihre Bewusstseinsströme dringen tief ins Leserbewusstsein, wirbeln die Erzählströme durcheinander bis einem am Ende des Romans durch die Begegnung mit einem gealterten Mythos, der über den Köpfen wie ein Gespenst auf dem Dachboden schwebt, ein großes Sittengemälde einer Gesellschaft vorgestellt wird, die sich noch immer nicht gefunden hat, die die eigene Geschichte wieder und wieder aufarbeiten muss, um schlussendlich in ihren Individuen Frieden finden zu können, der nicht nur durch den Tod gestiftet wird.

Titelangaben:

António Lobo Antunes: Ich gehe wie ein Haus in Flammen.

Aus dem Portugiesischen von Maralde Meyer-Minnemann.

München: Luchterhand Verlag, 2017. 448 Seiten. 24 EUR.

 

MMI- Faschingskrapfen

Wer sagt überhaupt, dass Krapfen nur an Fasching schmecken? Und wer hat die Essenszeit auf Nachmittag verlegt? Verspätete Faschingskrapfen sind auch gut.

Einfach einen weichen, süßen Hefeteig machen, dick ausstechen und dann gehen lassen. Sie brutzeln im heißen Fett und werden erst danach mit Marmelade gefüllt. So lecker! Auch, wenn sie erst zum Abendessen fertig sind!

Auf zu Frollein Pfau!

Wieder ein Projekt fertig – Project finished

Ha! Es wird doch stetig besser! Diesmal habe ich gleich drei Körbe fertig bekommen, Juhee! Ich hatte so viele Papierröhrchen gedreht, dass ich tatsächlich sortieren konnte. Einmal grün, einmal braun und einmal weiß-bunt. Jetzt kommen sie erst mal in den Laden….

Well, I did it again! This time I finished three baskets and was even able to sort colors. I love it. 

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Neu Gelesen

Birgit Fazis: Meine kleine Küche am See. Saisonale Wohlfühlrezepte.

Leichte Familienküche rund ums Jahr

Birgit Fazis hat mit Meine kleine Küche am See. Saisonale Wohlfühlrezepte eine sympathische kulinarische Autobiographie verfasst. Wir dürfen die Mutter und Autorin einmal durch ihr Jahr begleiten, in dem sie mit ihrer Familie lebt, kocht und feiert. Gutes Essen gehört dazu und wenn es auch noch familientauglich ist, freuen sich nicht nur die Kinder. Eine Hommage an ein liebevolles Zuhause.

Birgit Fazis plaudert aus dem Nähkästchen. So entsteht mehr als nur ein Kochbuch, man erhält den Eindruck, dass man in ein sympathisches Familienalbum blicken darf. Mit den vielen schönen Fotos und kleinen Geschichten eignet sich Meine kleine Küche am See auch wundervoll als Geschenk für nette Menschen, die eine Leidenschaft für gutes Essen und ein harmonisches Familienleben haben.

Einfache Rezepte schnell zubereitet

Fazis‘ Fokus liegt auf einfachen und leckeren Familienrezepten. Alle ihre Rezepte leben von frischen Zutaten und sind schnell gekocht. Dafür muss man Abstriche hinnehmen, z.B. hinsichtlich dem Einsatz von Fertigprodukten. Ein schneller Kuchen im Glas ist nunmal nicht mehr schnell gemacht, wenn der Rührkuchenboden erst gebacken werden muss. Weil ich das meistens nicht will, werden aus einfachen Rezepten komplizierte.

Die Familientauglichkeit ist dennoch ein erstrebenswerter Schwerpunkt. Kleiner Einsatz, große Wirkung scheint Fazis‘ Motto zu sein und ihr Prinzip gelingt. Kleine Kreativprojekte, jahreszeitlich angepasst, runden das Wohlfühlangebot ab. Wer jetzt schon kreativ lebt und kocht, braucht ihr Buch kaum. Für alle, die meinen, Kreativität und Harmonie erforderten einen ungerechtfertigten Arbeitsaufwand, ist dieses Buch ein echtes Geschenk.

Kleine Fluchten aus dem Alltag

Birgit Fazis will es sich und ihrer Familie so schön wie möglich machen. Ich wünsche ihr, dass es gelingt. Die leckeren Rezepte von Cocktails, Torten, Salaten und Suppen sind hübsch fotografiert, aber einfach gehalten. Foodies werden eher nicht fündig, es fehlen exklusive Gerichte. Manchmal wird auch aus einer Mücke ein Elefant. Ich finde nicht, dass eine Käseplatte ein Rezept ist. Es ist einfach nur eine Käseplatte.

Wer einen funktionierenden Pinterest Account hat, wird einiges wiederfinden. Mürbteigkuchen, Feigen mit Schafskäse, Baguette mit Kräuterbutter, essbare Blüten. Das spektakulärste Rezept ist eigentlich der Schokoladenpudding, den Fazis wirklich ohne Puddingpulver selber macht. Er schmeckt mit Sicherheit göttlich. Dass sie auch Biskuitböden aus der Packung benutzt, kann ich ihr nur schwer verzeihen.

Hübsches Mitbringsel

Trotzdem ist es ein sehr freundliches und nettes Buch einer engagierten Familie. Vielleicht ist mein eigenes Familienleben zu chaotisch und wild, als dass ich die einfachen Freuden genießen könnte. Vielleicht mache ich auch nur zu gern alles selbst. Oder meine Kinder sind zu groß für rosa Tüll und Eis am Stil und mögen viel zu gern ACDC. Als Geschenk für eine liebe Freundin mit Kindern ist es auf jeden Fall perfekt!

Titelangaben:

Birgit Fazis: Meine kleine Küche am See. Saisonale Wohlfühlrezepte.

Ostfildern: Jan Thorbecke Verlag, 2018. 152 Seiten. 22 EUR.

 

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Freddie Janssen: Saures. Rezepte für Pickles, Kimchi, Fermentiertes und mehr.

Gebt mir Saures!

In diesem sympathischen Kochbuch geht es ums Eingemachte. Freddie Janssen macht mit Saures. Rezepte für Pickles, Kimchi, Fermentiertes und mehr richtig Lust auf herzhafte Experimente in der Küche. Vor allem Vorsichtige dürfen sich auf entspannte Anleitungen zum richtigen Fermentieren freuen. Eigentlich geht immer alles ganz einfach, nicht wahr? Also: genügend Gemüse einplanen, um es dann lecker einzulegen.

Janssens Küchenexperimente sind herrlich unerschrocken und exotisch. Die Holländerin mit einem Faible für asiatische und südamerikanische Aromen kombiniert wacker alles, was es an Geschmacksträgern gibt. Auch wenn eine Gurke das Cover ziert: prinzipiell wird alles mögliche eingelegt. Die frühere Marketingexpertin geht in einem ersten Kapitel auf die Grundlagen zum süß-sauren Einlegen und zum Fermentieren ein. Schnell wird klar, es könnte einfach sein.

Gute Zutaten als Basis

Genauso schnell wird aber auch deutlich: der Geschmack ist deutlich abhängig von der Qualität. Eigentlich eine Binsenweisheit. Seit ich aber meinen Apfelessig selber mache, weiß ich: der Unterschied ist unglaublich. Auch Janssen bevorzugt milde Essige, die mit gutem Zucker und Steinsalz gemischt eine wundervolle Grundlage für eingelegtes Gemüse bilden. Erst dann geben Gewürzkombinationen und Mischungen mit Früchten dem Eingelegten den letzten Schliff.

Einlegen oder Fermentieren? Letzteres erfordert etwas mehr Fingerspitzengefühl, gerade, wenn es sich um Sauerkraut oder Kimchi handelt. Doch Janssen liefert auch hier eine einfache, detaillierte Anleitung für die Salzlake und die genaue Mengenaufteilung. Am schwierigsten ist immer noch die Bedingung zu gewährleisten, dass an das Gemüse kein Sauerstoff dringt. Janssen löst dieses Problem auf geniale Weise: Sie beschwert das Gemüse einfach mit einem wiederverschließbaren Eisbeutel, der mit Wasser gefüllt ist. Ich bin im Glück.

Raffinierte Rezepte

In einem letzten Kapitel des Buches wird mit dem Vorrat gekocht. Stimmt – wohin mit all dem Eingelegten? Janssen arbeitet in London, wo sie Zugang zur kreativen Craft Food Szenerie hat. Bekannte Gastronomen liefern für den Rezeptteil ausgefallene Kreationen, vom Burger bis zum Cocktail. Immer sind eingelegte oder fermentierte Rezeptbestandteile dabei, sogar Grillsaucen werden mit scharfem Kimchi verfeinert.

Dieses Buch richtet sich ganz klar an Foodies. Manche Rezepte finde ich aufwendig bis nicht durchführbar für meinen Großfamilienalltag, doch vor allem die Basiskreationen aus Fermentiertem und Eingelegtem gefallen mir gut. Viele Zutaten sind gut zu organisieren, manche benötigen einen Feinkostladen. Es ist definitiv ein sehr modernes Kochbuch mit tollen, exotischen Geschmacksrichtungen. Vielleicht nicht unbedingt alltagstauglich, aber einen Versuch wert. Ich bin gespannt, wohin mein Gemüsegarten mich dieses Jahr führt!

Titelangaben:

Freddie Janssen: Saures. Rezepte für Pickles, Kimchi, Fermentiertes und mehr.

Aus dem Englischen von Claudia Theis-Passaro.

Aarau: AT Verlag, 2017. 144 Seiten. 20 EUR.

Kunst und Handwerk, Upcycling

Unikate, Upcycling, Handarbeit, Kunsthandwerk, Schmuck

Die Nächste bitte – Next Purse, please!

Endlich ist das nächste Projekt fertig. Oben auf dem Foto seht Ihr die verbleibenden zwei  Tischsets, oder was auch immer das war.

Wie schon bei der ersten Tasche habe ich eine Kleinkinderjeans angepasst und das Tischset (was auch immer) entsprechend angepasst. Weil jede Tasche ein Unikat ist und dieses Exemplar für den Laden gedacht war, habe ich es auch ganz anders verziert. Gefüttert sind sie auch alle, das Futter nähe ich immer von Hand an, bietet mir etwas Sicherheit und Kontrolle beim Führen des Fadens. Nun fehlt nur noch der Fotograf, der mir die Taschen für den Onlineshop aufhübscht.

Next project finished. Two more to go. Again I used a toddler jeans which I altered and of course there was some lining to be added by hand. Decoration had to be different, because, you know, I want those purses to be really special. No one like the other. Now I have to wait for the photographer…..

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Redaktion essen & trinken: Minze, Couscous und Falafel. Einfach orientalisch.

Einstieg in den Orientexpress

Die findige Redaktion von essen & trinken hat mit Minze, Couscous und Falafel. Einfach orientalisch ein wunderbares Einstiegswerk für die orientalische Küche verfasst. Dass manche Rezepte sehr westlich klingen, schadet dabei gar nichts. Schließlich richtet sich das Kochbuch an all jene, die wie ich noch nicht so viel Erfahrung in orientalischer Küche haben. Ohne viel Brimborium darf man gleich in die Küchenaction starten und die Früchte der eigenen Arbeit genießen.

Was mich am meisten betrübt, wird gleich im Vorwort propagiert. Nirgends im Buch finde ich zu den Rezepten eine Erläuterung, was ich da eigentlich koche. Ist es afghanisch? Griechisch? Marokkanisch? Nein, die Redaktion vertritt die Ansicht, dass wild durcheinander gekocht werden darf, solange es schmeckt. Eigentlich finde ich das auch völlig in Ordnung. Bis ich irgendwann beim Schmökern merke, dass ich gerne die Geschichte hinter dem Rezept gekannt hätte.

Übersichtliche Gestaltung

Das Kochbuch ist hübsch aufgemacht und gestaltet, entspricht aber ansonsten im Layout durchaus den gängigen Kochbüchern. Vielleicht hätte sich das Thema zu etwas mehr exzessivem Design angeboten. Die Redaktion hat die Kapitel ansonsten durchaus sinnvoll aufgeteilt. Es gibt anfangs Kleinigkeiten zu essen, später dann Geflügel und Rind, dann Lamm, Fisch, Meeresfrüchte und Vegetarische Kost. Desserts fehlen, das fällt auf, aber vielleicht gibt es einfach keine orientalischen Desserts? Ach was….

Vieles, was hier gekocht wird, ist vegetarisch oder vegan. Mir gefällt vor allem der Zutatenreichtum. Weil es eben ein konventionelles Kochbuch ist, stehen die Chancen gut, dass die Zutaten auch erhältlich sind. Was habe ich schon an Kochbüchern rezensiert, die alle den Haken hatten, dass ich nichts von den Zutaten vor Ort kriege! In Minze, Couscous und Falafel. Einfach orientalisch werden außerdem gerade für besondere Gewürze immer wieder Bezugsquellen angegeben, und zwar unterschiedliche, falls mal ein Händler nicht in Frage kommen sollte.

Bekannte Gesichter und Neuland

Es wird querbeet gekocht, Bekanntes trifft auf Experimentelles. So ist fast für jeden etwas dabei. Unspektakulär, dafür kindersicher ist das Fladenbrot mit Lammhackfleich, der Rote -Bete Salat mit Nüssen und Salzzitronen schmeckt sicher auch vielen. Gerade bei den Vorspeisen und Kleinigkeiten gibt es Wiedererkennungswerte, wenn z.B. Weinblätter und Paprikaschoten gefüllt werden und mit Couscous und Hummus Dips zubereitet werden.

Diese Kleinigkeiten machen bei weitem das größte Kapitel aus, erstaunlich, nicht wahr? Man bekommt richtig Lust auf Abende mit Freunden und großen orientalischen Buffets mit vielen leckeren, nun ja, Kleinigkeiten! Bei den Hauptgerichten geht es dann entsprechend handfester zu und relativ schnell wird man über die Anschaffung einer Tajine, einem orientalischen Schmortopf, nachdenken. Viele orientalischen Gerichte werden darin zubereitet und ich weiß nicht, ob sie durch einen Dampfgarer oder eine Schmorpfanne ersetzt werden kann.

Abwechslungsreiche Rezepte

Bei den Hauptgerichten offenbaren sich kulinarische Unterschiede. Vorspeisen, die originell zubereitet sind, kennen wir ja schon aus dem mediterranen Umfeld. Doch die Hauptgerichte im Buch sind einfach oft sehr anders. Es wird viel mit Früchten gekocht, Feigen, Granatapfelkerne und Kresse geben sich die Hand bei Geflügel, genauso wie Minze, Auberginen und Mandeln. Man kann die Unterschiede förmlich riechen!

Toll, dass die Redaktion auch an die Selbermacher gedacht hat. Für das traditionelle nordafrikanische Gewürz Raz el Hanout gibt es im Buch eine Rezeptur, wer nicht mag, kauft ein. Mir gefällt vor allem, dass die Rezepte allesamt kochbar sind. Abwechslungsreich, viel Gemüse und Geschmacksbomben unter der Zunge – mehr will ich gar nicht!

Titelangaben:

Redaktion essen & trinken: Minze, Couscous und Falafel. Einfach orientalisch.

Köln: Fackelträger Verlag, 2017. 160 Seiten. 20 EUR.

 

Kunst und Handwerk, Upcycling

Unikate, Upcycling, Handarbeit, Kunsthandwerk, Schmuck