On the Road III

Es geht weiter, es hilft alles nichts! Nach einem langen Vormittag in Montluçon war uns allen klar, dass nach zwei Tagen Autofahrt auch etwas für die Kinder geschehen muss. Also habe ich gekuckt, was den noch so alles auf der Strecke nach Libourne, unserer nächsten Übernachtungsstation, liegt und bin auch den Zoo in Limoges gestoßen. Wir kamen um 17 Uhr abends dort an, um 17.30 Uhr war der letzte Einlass, Glück gehabt. Obwohl wir wussten, dass wir nicht lange im Zoo bleiben können und erst spät nachts nach Libourne kommen, war es genau die richtige Entscheidung. Sofort waren alle Kinder entschleunigt. Friederike hatte die Kamera übernommen, die Fotos sind gefiltert 🙂

Mir gefiel der Bambuswald so gut, Nahrung für den roten Panda. Und das kleine Schlößchen, das mitten im Zoo stand und gerade renoviert wurde. Es muss einmal ein sehr stattliches Privatanwesen hier gestanden haben.

Zuhause hab ich es mittlerweile hingekriegt, mein Babyoberteil mit Knöpfchen zu versehen und ordnungsgemäß zu verschenken. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen.

Ab damit zum Creadienstag, zu HoT, zu Dienstagsdinge!

Wenn we had left Montluçon, everyone knew we had to do something for the kids. Hence I found the zoo in Limoges, where we went in the afternoon. I loved the bamboo forest and the small estate…. I wonder who used to live here decades ago….

Plus I finally managed to finish the baby jumper. Hooray!

Neu Gelesen

Monbijou: Loriot Notizen.

Shane Madden: Stickern nach Zahlen. Fabelhafte Tierwelt.

Helmut Stabe: Poesien des Alltags. Das Zündholz.

Kleine Geschenke für bibliophile Freunde

Ich entwickle eine emotionale Beziehung zu Papier. Schöne Buchseiten haben etwas sehr Entschleunigendes an sich. Diesmal stelle ich Euch drei ganz unterschiedliche Exemplare vor, die alle wundervolle Geschenke sind. Die Loriot Notizen von Monbijou huldigen dem großen Komiker, Shane Maddens Stickern nach Zahlen. Fabelhafte Tierwelt vereint Meditation und Papier und Helmut Stabes Poesien des Alltags. Das Zündholz erinnert an die kleinen Dinge des Lebens.

Der rote Faden ergibt sich aus dem Gedanken des Geschenks an sich. Manchmal weiß ich, welche Art von Buch gern gelesen wird, ein andermal brauche ich nur eine Geste. Eine wundervolle Geste an nostalgische Menschen ist Helmut Stabes Hommage an das Zündholz. Ganz klein und zart, mit liebevoll goldenem Imprint und die Innenseite gestaltet wie eine Zündholzschachtel. Das kleine rote Heft ist ganz den Gedanken gewidmet, die um die Kunst des Feuermachens mit Streichhölzern kreisen.

Wundervoll editiert

Natürlich wird Prometheus, der Stammvater des Feuers, bemüht. Aber auch alle anderen Techniken, Wärme und Licht in die Menschenwelt zu bringen, werden aufgezählt, bis eben das Streichholz an der Reihe ist. Wer hat’s erfunden? Welche Geschichten handeln vom Zündholz und was machen die Leute mit den alten Schachteln? Humorvoll und liebevoll kreist das Heftchen um das Zündholz und lässt auch Anekdoten und Spiele nicht aus. Ein tolles Geschenk für Nostalgiker.

Genauso schmunzelnd wird man das Loriot Notizbuch betrachten, das aus der Monbijou Edition stammt. Mein Rezensionsexemplar widmet sich den Damen des Komikers, unvermeidlich denke ich an Evelyn Haman und das Jodelseminar. Wer Loriots verzweifelte und stille Karikaturen mag, wird das Notizbuch lieben. Die schönen Seiten werden durch einen Reißverschluss geschützt, die Buchdeckel sind stabil wie eine Mappe. Und innen wandern Loriots Damen tippend, tobend, als Walküren, als Politessen durch das Büchlein. Herrlich.

Farbenfreude entspannt

Wer sich lieber ohne lesen und schreiben entspannt, für den ist Shane Maddens Stickerbuch die richtige Wahl. Es folgt dem Trend der Ausmalbücher für Erwachsene, nur ist es etwas reisetauglicher gehalten. Keine Stifte sind notwendig, um den schönen Tierbildern Charakter zu geben. Doch geht es nicht nur ums Kleben: Madden hat jedes Tier mit einer Mediation umrahmt. Entspannung, Selbstliebe, Seelenruhe, neue Tatkraft: Das sollen die unterschiedlichen Meditationen und Tierbilder vermitteln.

Es entstehen farbenfrohe Tiermandalas im orientalischen Stil, die nach dem Kleben vielleicht ein zweites Leben als Postkarte oder in einem Rahmen erhalten dürfen. Die Farbkombinationen sind sehr harmonisch und ich kann mir gut vorstellen, dass an einem regnerischen Nachmittag die Sticker eine perfekte Beschäftigung sind. Dreimal also darf gewählt werden, alle Ausgaben sind ideal als Mitbringsel zum Kaffeetrinken, zum Geburtstag oder an einem netten Abend.

Titelangaben:

Monbijou: Loriot Notizen.

Köln: Helmut Lingen Verlag, 2018. 96 Seiten. 10,99 €.

Shane Madden: Stickern nach Zahlen. Fabelhafte Tierwelt.

Übersetzt von Christine Heinzius.

Münster: LV-Buch, 2017. 64 Seiten. 7,06 €.

Helmut Stabe: Poesien des Alltags. Das Zündholz.

Aarau: AT Verlag, 2018. 32 Seiten. 7,50 €.

On the Road, Again II

Woran man wohl in Montluçon gemerkt hat, dass wir Touristen sind? Hm. Bei 42 °C auf eine Burg klettern? War es das?

In Montluçon haben wir wichtige Dinge über das brühend heiße Zentralfrankreich gelernt. Ab diesem Tag haben wir dafür gesorgt, dass wir unsere Fahrtzeit auf die Mittagszeit verlegt haben. Zwischen 12 und 15 Uhr passiert hier nämlich gar nichts und meist kann man sich nicht mal Essen kaufen, außer man geht in eins der zahlreichen Bistros. Nur: soviel Zeit hatten wir nicht. Unsere Stadt zum Übernachten war in Montluçon noch satte 400 km weit weg und wir wollten trotzdem irgendetwas von der Stadt sehen. Also: auf die Burg, dann durch die Stadt quer durch und in einen kleinen Supermarkt, der nur für uns geöffnet hatte. Merci beaucoup!

Die gute Sache: Montluçon ist so hübsch und wir sind froh, in der alten Burgunderstadt gewesen zu sein.

Habe ich Euch eigentlich das Ende meines Tuchs erzählt? Ich habe nämlich tatsächlich mein Tuch für die Hochzeit fertig bekommen und noch zuhause gespannt. Es ist riesig geworden und ich weiß nun, dass 800 m Lauflänge ausgereicht hätten. Naja. Gefaltet lag es ganz klein im Koffer mit den Hochzeitsklamotten, die ich erst in León heraus holen wollte. Wie gesagt, viel Zeit hatten wir an diesem heißen Tag nicht. Tanken, einkaufen, Burg anschauen. Dann ging es weiter, zum nächsten Zwischenstop, von dem ich Euch nächste Woche Fotos zeige.

Ab damit zum Creadienstag, zu HoT und zu Dienstagsdinge!

We went to Montluçon, central France, next. What a terribly hot day it was. And I had to learn that most of everything in central France is closed over the hottest hours in summer. Well, we behaved like true tourists and climbed the castle at 42°C. Hot, I said. We were lucky to find a nice supermarket owner who let us in as she was about to shut down. What a pretty French town that is! I wish we could have stayed longer, but we still had a long way to go.

By the way – did I tell you I managed to finish my shawl? It was a real countdown, but I did it and finally stretched it at home and just folded it and put it in my wedding suitcase for León. 800m of the yarn would have been enough, now I had a really large kind of shawl. Pretty though.

Neu Gelesen

Felix Immler: Outdoor mit dem Taschenmesser. Das kleine Handbuch für unterwegs.

Nicolas Lätt: Outdoor Kids. Bushcraft und Abenteuer mit Kindern für jede Jahreszeit.

Raus mit Euch!

Im AT – Verlag sind in diesem Jahr einige Bücher zum Thema »Outdoor« erschienen. Eine wahre Goldgrube für all jene, die ihre Ferien ab vom Mainstream verbringen möchten, ob mit oder ohne Kinder. Natürlich interessieren mich die Aktivitäten für und mit Kindern mehr, deshalb heute eine kleine Vorauswahl. Mit Felix Immlers Outdoor mit dem Taschenmesser. Das kleine Handbuch für unterwegs erhält man ein tolles Projektbuch für Tage im Wald, während Nicolas Lätts Outdoor Kids. Bushcraft und Abenteuer mit Kindern für jede Jahreszeit ganze Reiseprojekte vorstellt. Perfekt für Familien!

Beide Bücher sind ansprechend gemacht und wunderbar geeignet für Familien. Die Projekte und Trips sind ganz unterschiedlich gehalten und man sollte bedenken, dass der AT-Verlag aus der Schweiz stammt. Ich würde mal sagen, grad in Oberbayern und im alpinen Österreich sind alle Projekte von Nicolas Lätt sehr leicht umzusetzen, während das waldige Voralpenland und der Rest der Republik sich vielleicht über die Bushcraft von Felix Immler freut.

Draußen sein

Kinder sind gerne draußen. Meistens braucht es auch kein spezifisches Projekt, um draußen Spaß zu haben. Für einen Tag im Wald aber ist es oft ganz praktisch, im Falle aufkommender Langeweile Ideen zu haben. Die haben beide Autoren, während Immlers Impulse aber besser geeignet sind für kurze Aufenthalte. Eine Hütte bauen, schnitzen, über einer Feuerstelle grillen. Kleine Kinder finden sich gleich in ein Rollenspiel, während die großen ihre Schnitz- und Baukünste erproben müssen.

Nicolas Lätt ist selbst Vater von vier Kindern und übernachtet mit ihnen gerne draußen. Entsprechend eignen sich seine Gedanken perfekt für die Planung ganzer Touren, die mehrere Tage dauern sollen. Lätt lebt in der Schweiz, Berge, Bäche und Wälder sind in den Projekten allgegenwärtig. Im Schwabenland dagegen werde ich nicht in Versuchung kommen, mit meinen Jungs ein Iglu zu bauen.

Die richtige Ausrüstung

Beide Autoren betonen, wie wichtig eine gut funktionierende Ausrüstung für Outdoorabenteuer ist. Vom hochwertigen Taschenmesser bis hin zu den richtigen Schlafsäcken und Zelten erhält man in beiden Büchern wertvolle Hinweise für Planung und Durchführung. Dabei gefällt mir besonders, dass Lätt sowohl für kleine als auch große Kinder plant und dass Immlers Projekte sich auch für Erwachsene eignen.

Immlers Projekte gliedern sich in »Werkzeuge und Hilfsmittel«, »Campingeinrichtung«, »Küchenutensilien« und »Kochstelle«. Einem erfolgreichen Aufenthalt im Wald wird also auch in kulinarischer Hinsicht nichts entgegenstehen. Lätt dagegen sind nach den Jahreszeiten aufgeteilt. Im Frühling wird im Wald eine Hütte gebaut, Feuer gemacht und im Wald geklettert, Gold gewaschen, mit dem Kanu gefahren und mit Pfeil und Bogen geschossen. Bachbettwanderungen im Sommer, Kochen auf einer Feuerstelle, kindgerechtes Wandern und Wasserwandern sind wundervolle Projekte im Sommer.

Lust auf Natur

Was beide Autoren sympathisch macht, ist auch, dass sie jeweils großen Wert auf einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen der Natur legen. Wie verhalte ich mich im Wald, was ist, wenn ein Kind auf die Toilette muss, welches Material kann ich ohne Bedenken nutzen. Gerade Lätt, der Vater und Lehrer plaudert dabei humorvoll und sympathisch aus dem Nähkästchen, während Immler sich lieber kurz hält und im Taschenbuchformat alle wichtigen Informationen vermittelt.

Titelangaben:

Felix Immler: Outdoor mit dem Taschenmesser. Das kleine Handbuch für unterwegs.

Aarau: AT Verlag, 2018. 128 Seiten. 13 €.

Nicolas Lätt: Outdoor Kids. Bushcraft und Abenteuer mit Kindern für jede Jahreszeit.

Aarau: AT Verlag, 2018. 136 Seiten. 20 €.

On the Road again

Hier müsst Ihr von nun an durch. Wenn einer eine Reise tut, so hat er schließlich etwas zu erzählen. Erinnert Ihr Euch noch? Mein Bruder hat geheiratet. Ausgerechnet in Spanien. Eigentlich wollten wir dieses Jahr nicht in Urlaub fahren. Traumhaftes Wetter daheim und eine voll beladene Obstwiese, wer will da schon weg? Aber das Schicksal wollte es anders.

Wir sind also zu sechst in unserem alten VW losgefahren. Zuerst waren wir in Freiburg im Breisgau und haben uns in die wunderschöne Altstadt verliebt. Das Münster ist ein Traum und Friederike prägte hier den urlaubsbeherrschenden Satz: „Wenn ich mal groß bin, habe ich hier ein Haus.“

Wer von Metzingen aus mit dem Auto nach Spanien will und beschließt, die teuren französischen Mautstraßen zu umgehen, braucht Sitzfleisch, einen vollen Tank und eine funktionierende Klimaanlage. Denn wir starteten direkt nach Zentralfrankreich. Ich habe wahrscheinlich auch noch nicht arg viel von der Welt gesehen, deshalb bin ich leicht zu faszinieren. Das ländlich geprägte zentrale Frankreich ist wunderschön, heiß und trocken. Bis zu 42 Grad Celsius hatten wir hier. Unser erster Halt war in Chalon- sur -Saône. Und am selben Abend hatte ich mein erstes Werkstück fertig. Kinkerlitzchen.  Denn mit Nadel 4,5 mm strickt sich selbstgesponnenes Garn kinderleicht. Ein Geschenkchen für eine Nachbarin mit Baby im Bauch. Gerade spanne ich es im Keller, wenn es fertig ist, lasse ich es Euch wissen.

Ab damit zu Creadienstag, HoT und Dienstagsdinge!

Well, this is the start of a review of our road trip to Spain. We have a lot to tell, as there was a lot to see. And I had a lot of time to sit and knit, as we had some driving to do. First, I finished that baby vest for a friend. We went through Freiburg im Breisgau to Chalon-sur-Saône on our first day. How beautiful central France is. And how glad I was I had not forgotten all of my French…

Neu Gelesen

Maria Skärlund: Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration.

Projekte für die Zukunft

Ich bin eine große Keramikliebhaberin. Wo immer ich hinfahre und Urlaub mache, versuche ich, landestypische Keramik mit nach Hause zu bringen. Italien, Spanien, Griechenland, überall finde ich kostbare Kleinigkeiten. Am liebsten würde ich selbst Keramik herstellen können. Deshalb wollte ich unbedingt Maria Skärlunds Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration lesen. Ein wunderbares Buch für Einsteiger. Und definitiv zu anspruchsvoll für mich.

Schuster, bleib bei deinen Leisten. Ich werde wohl nicht Töpfern lernen. Denn obwohl Maria Skärlund alles dafür tut, einem die Angst zu nehmen und in ihrem Büchlein sehr einfache Projekte vorstellt, scheitere ich an der Zeit. Wann bloß soll ich jetzt auch noch töpfern? Generell ist Skärlunds Buch toll aufgeteilt. Es gibt Kapitel zu Grundlagen, Ton Schlagen, Schalen, Teller, Fliesen, Formen, Becher, Henkel, Dosen und Fußkonstruktionen.

Gute Einführung für Neugierige

Man erhält einen sehr komprimierten Überblick über alles, was es beim Töpfern zu bedenken gilt.

Wichtige Fachbegriffe zu Glasuren und Brenntechniken werden genauso vorgestellt, wie bestimmte Handgriffe beim Drehen der Töpferscheibe oder Tricks beim Abformen. Faszinierend, wie wenig sich die Techniken in den letzten tausend Jahren geändert haben. Töpfern ist eine uralte Handwerkskunst.

Entsprechend gestalten sich die Werkzeuge, die benutzt werden. Seit vielen Jahrzehnten begleiten z.B. Schamotte, Schlicker, Engoben oder Ränderscheiben die Keramiker. Viel Wert wird auch auf das Schlagen von Ton gelegt, der vor der Bearbeitung erst weich werden muss. Wer nicht gleich viel Geld in eine Töpferscheibe investieren will, erhält Tipps für die Gestaltung von Hand. Ob Abformung oder Ausformung mit den Fingern, der Einstieg ist leicht.

Netzwerk erforderlich

Letztendlich braucht man aber doch einen Kurs. Denn wie sonst erhielte man Zugang zu einem Brennofen oder den entsprechenden Lasuren? Ich habe bereits einmal getöpfert und von Hand geformt und hatte das Glück, einen Keramiker zu kennen, der für mich mitgebrannt hat. Das ist gar nicht so selbstverständlich, denn gerade bei Laien zerplatzen die Werkstücke oft, wenn in der Abformung Risse oder Blasen waren.

Im Handwerk ist nichts so leicht, wie es aussieht. Ich habe großen Respekt vor den Keramikern, die liebevoll und in Kleinstarbeit ihre Werkstücke ausgestalten. Aber ein Buch allein wird mich nicht in dieses Universum einführen. Für alle, die sich aber ernsthaft mit dem Gedanken an einen Kurs herum schlagen, kann ich das Buch als wertvollen Einstieg in die Welt der Fachbegriffe nur empfehlen. An die Scheibe!

Titelangaben:

Maria Skärlund: Töpfern lernen. Grundlagen. Technik. Projekte. Inspiration.

Übersetzt von Christine Heinzius.

Münster: LV-Buch 2016. 116 Seiten. 17,95 €.

Mittendrin – In The Midst of It

Es wird still um mich, weil sich grad alles überschlägt. Bei Temperaturen von über 30°C und einer übervollen Obstwiese weiß ich grad nicht, wo mir der Kopf steht. Wenn ich mähe und Heu mache, bin ich um 7 Uhr auf der Wiese, jedesmal bringe ich zwischen 20 und 50 Kg Äpfel mit nach Hause. Es heißt also: Dörren, Essig machen, Saften. In der Mitte des Lebens. Wenn es abends ab 22 Uhr endlich abkühlt, nutze ich die Zeit für mein Tuch, es wächst wirklich! Mittlerweile fehlen nur noch wenige Zentimeter.

Ich wünsche Euch einen vollen Sommer!

Ab zu Creadienstag, HoT und Dienstagsdinge!

I’m in the fullest of seasons. Apples coming in on a daily basis, while I am still scything and haymaking. Oh my Gosh! It’s vinegar, juice and dried apples time. In the meantime my shawl is growing slowly. Maybe I’ll get it done. I wish you a very full sommer!

 

Neu Gelesen

Dorothee Raab: Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch

Lernstoff spielerisch vertieft

Klar, zusätzlich lernen macht nie Spaß und inwieweit es notwendig ist, muss jeder für sich entscheiden dürfen. Tatsächlich finde ich, wenn man schon übt, dann sind die freundlichen Hefte des DUDEN-Verlags unter der Redaktion von Dorothee Raab ideal. In Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch können Zweitklässler ihr Wissen aus der ersten Klasse anwenden und spielerisch vertiefen.

Der neue Stoff kommt auch, aber schleichend. In den beiden mitteldicken Arbeitsheften ist sehr darauf geachtet, den Lernstoff ansprechend und freundlich zu gestalten. Sticker, bunte Bilder und lustige Geschichten lassen fast vergessen, dass eigentlich richtig viel gelernt wird. In Deutsch wird Gelerntes erst vertieft, das heißt, es gilt, Wörter einzuordnen, das ABC nochmal zu wiederholen. Dann aber wird schon Neues erarbeitet: Artikel, Adjektive, Genus, Numerus. Das Nette daran: Nur die Großen erkennen die Taktik.

Zusätzlich zum Schulstoff

Ganz klar: All das lernen die lieben Kleinen auch in der Schule. Die DUDEN Bücher sind also nur dann sinnvoll, wenn es in der Schule etwas hakt. Kinder, die sich leicht lernen in Deutsch und Mathematik, sind mit den Hausaufgaben ausreichend bedient. Spielen ist wichtig, manchmal wichtiger als Lernen. Das ist auch der Autorin bewusst, doch es gibt nichtsdestotrotz viele Eltern, die gerne zusätzlich üben.

In Mathematik gefällt mir besonders, wie anschaulich das 1×1 geübt wird. Genauso mache ich es mit meinen Kindern. Kinder sind Praktiker. Sie wollen nichts lernen, was ihnen sinnlos erscheint. Plus und Minus scheinen also auszureichen. Wenn ich das Einmaleins übe, erkläre ich ihnen, das es eine Abkürzung zum Plusrechnen ist. So macht es auch Dorothee Raab und damit wird das Malrechnen zum Kinderspiel. Im Heft zusätzlich: Teilen mit Rest, Uhrzeiten, erste Sachaufgaben und Rechnen mit Geld.

Etwas für Fleissige

Insgesamt freuen sich nur fleissige Bienchen über die zwei Trainingshefte. Obwohl sie sinnvoll und schön aufgebaut sind, bin ich immer wieder der Meinung, dass Kinder nach den Hausaufgaben vor allem nach draußen gehören und all das lernen sollten, was in der Schule nicht möglich ist. Ganz zu schweigen von einer großen Portion Langeweile, die einfach dazu gehört…..

Titelangaben:

Dorothee Raab: Einfach lernen mit Rabe Linus. 2. Klasse Mathematik und Deutsch

Berlin: Dudenverlag, 2018. Je 96 Seiten. Je 7,99 EUR.

Blumenzauber – Magic Flowers

So. Seit Monaten stehn sie auf meiner To-Do Liste, seit dieser Woche habe ich es endlich versucht und es klappt wunderbar: Blümchen aus Kupferdraht mit Nagellack. Sie sind nur ungünstig zu fotografieren, zart und klein wie sie da liegen. Dafür gibt es genügend Videos mit Anleitungen. Wichtig ist nur, dass der Draht dünn ist, ich habe sehr feinen Basteldraht verwendet. Daran hält der Nagellack auch tatsächlich. Man sollte nur langsam und gründlich arbeiten und die  Blüten gut durchtrocknen lassen.

Wie Ihr seht, habe ich meine Blumen in einen Haarreif eingebaut, irgendwann kann ich Euch hoffentlich die ganze Kreation zeigen, mein Stricktuch hat auch damit zu tun. Ich brauche nämlich ein Hochzeitsoutfit. Herrje.

Bis dahin erst mal ab zum Creadienstag, HoT und Dienstagsdinge!

Well. For month I’ve been looking at those nailpolish flowers, this week was just right for trying it out. You need very thin wire for the nailpolish, but it works just fine. Make sure you watch a few How-To videos and work slowly. Let the flowers dry for a long time.

I need a head piece for a wedding and hence: voilà! My shawl will go with it well, if I ever get it finished…. Oh my god….

Neu Gelesen

Lutz Jäkel, Dayami Grasso Toledano: The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche.

Zu den Klängen von Buena Vista Club Social

Ein Kochbuch, das sich mit der kubanischen Küche auseinandersetzt, kommt nicht daran vorbei, ein ganz bestimmtes Urlaubsgefühl zu vermitteln. Das gelingt auch Lutz Jäkel und Dayami Grasso Toledano mit The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche, wenn auch viel Wert darauf gelegt wird, kubanische Kulinarik möglichst unverfälscht darzustellen. Willkommen im Urlaub!

Das schön illustrierte Kochbuch aus dem Fackelträgerverlag hat alle Eigenschaften eines Coffeetablebooks. Die liebevollen Fotografien zu den einzelnen Kapiteln, charmante Kurzreportagen zu den jeweiligen Beiträgen, Links zu musikalischen Pendants. Wer will, kann mehr als nur in einem netten Buch blättern. Dabei vergessen die beiden Autoren nicht, dass Kuba ein höchst ambivalentes Land ist, das mit vielen Nachteilen zu kämpfen hat.

Kreativität aus der Mangelwirtschaft heraus

Kubas kreative Köche entsprangen oftmals der Mangelwirtschaft Fidel Castros nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Respekt vor diesen unbeugsamen Menschen, die nicht an der wirtschaftlichen Situation verzweifelten. Zu kochen, war oftmals der einzige rentable Ausweg in einem Land, in dem ein Chirurg weniger verdient als ein Koch. Castro erlaubte damals in sehr eingeschränktem Maß den Aufbau einer kleinen Privatwirtschaft und bis heute prägen Mikrorestaurants das Bild der Stadt und die kulinarische Vielfalt.

Die Autoren haben sich an diese Menschen gehalten und besuchen sie auf ihrer Reise durch das kulinarische Kuba. Idyllische Fotografien von nostalgischen Straßenkreuzern und tropischen Gärten können jedoch nicht die Not zwischen den Zeilen kaschieren. Die Möblierung ist alt, die Elektrik abenteuerlich und keines dieser Restaurants würde vom Werkskontrolldienst genehmigt werden. In Havanna aber prägen sie die Straßen.

Vielfalt in einem Einwanderungsland

Die kubanische Musikerin und Autorin Dayami Grasso Toledano stellt schnell fest, dass es eine ursprüngliche kubanische Küche gar nicht gibt. Kuba war lange ein Einwanderungsland. Menschen aus Europa, Afrika und Asien haben sich dort niedergelassen und ihre kulinarischen Traditionen mitgebracht. Entsprechend bunt gefächert sind die Speisekarten, die es eigentlich gar nicht gibt: Selten kann ein Koch morgens schon sagen, was abends serviert ist, die Mangelwirtschaft zwingt zur Improvisation.

Reis und Bohnen sind in zahlreichen Variationen immer wieder vertreten, dazu tropische Früchte, die bei uns gar nicht erhältlich sind. Das macht das Nachkochen etwas schwierig, allerdings bieten die Autoren auch immer wieder europataugliche Alternativen an. Vor allem die unglaubliche Kreativität ist anregend, wer dieses Kochbuch liest, lernt, mit wenigen Mitteln hervorragende Gerichte zu kochen und sich immer wieder etwas Neues auszudenken. In Kuba ist kein Platz für Schemata. So ist das bildgewaltige Kochbuch vor allem eine Aufforderung, unerschrocken unbekanntes kulinarisches Terrain zu erkunden und über die Grenzen der eigenen Kochnische hinauszudenken.

Titelangaben:

Lutz Jäkel, Dayami Grasso Toledano: The Taste of Havana. Die echte kubanische Küche.

Köln: Fackelträger Verlag, 2016. 240 Seiten. 25 €.