Archiv für den Monat: November 2016

Neu Gelesen

Claudia Seifert, Gesa Sander, Julia Hoersch, Nelly Mager: Kinder Party Küche.

Endlich was zu essen!

Es ist ja nicht so, als ob ich nie Kinderkochbücher rezensieren würde. Nicht alle finde ich gut, dieses hier schon. Das Autorinnenteam Claudia Seifert, Gesa Sander, Julia Hoersch und Nelly Mager hat mit Kinder Party Küche bewiesen, dass eine Party vor allem eins braucht: gutes Essen. Dass ich hier ein Kinderkochbuch rezensieren darf, in dem ordentlich und mit guten und frischen Zutaten gekocht wird, freut mich sehr.

Wie bei den meisten Kindergeburtstagen geht es auch diesmal um Mottoparties. Ich finde mittlerweile nach dem vierten Kind Mottoparties deutlich überschätzt, aber mit gutem Essen kann man mich versöhnen. Claudia Seifert schickt die Kindertruppe in den Dschungel, aufs Fußballfeld, zur Teeparte, ins All, auf Hohe See und in einen Gruselfilm. Etwas Auswahl hat man also. Es ist wundervoll, wenn man auf den Fotos echtes gekochtes Essen sieht (nicht nur gestyltes) und anhand der Zutatenliste ersichtlich wird, dass hier wirklich in der Küche gearbeitet wird.

Nichts für Faule

Hier kommt auch das große Manko dieses Buches: wer nicht gerne in der Küche steht, sollte lieber vom Erwerb absehen. Denn hier wird Mürbteig geknetet, es werden Windbeutel gespritzt, Brot wird gebacken und Fleisch wird mariniert und gegrillt. Die »weltbesten Geburtstagskuchen« sind es wirklich, denn obwohl alle Kinder Muffins und Cakepops mögen, sind es immer die gleichen, uralten Rezepte, die dann ganz aufgegessen werden: Guglhupf (hier vogelwild gestreift), Käsekuchen mit Sauerkirschfüllung oder Biskuittorten. Ich fühle mich angenehm an die Kaffeekränzchen meiner Kindheit erinnert.

Die Damen hinter der Kinder Party Küche haben an alles gedacht. Zu jedem Thema gibt es gesunde und witzige Getränke, Smoothies, Shakes oder Bowlen. Selbst die Dekorationsideen sind perfekt und einfach mit Kindern nachzugestalten. Wer möchte, könnte die gesamte Geburtstagsplanung auf diesem Buch fußen lassen. Mir gefällt auch der letzte Teil sehr gut, in dem Geschenke aus der Küche hergestellt werden. Kinder wollen nicht nur feiern, sie wollen auch anderen eine Freude machen. Und das geht am besten mit Selbstgemachtem.

Abwechslungsreich und gesund

Hier sei auch ein Lob bezüglich der Rezeptauswahl ausgesprochen: Selten habe ich ein so abwechslungsreiches und gesundes Kinderkochbuch gesehen. An den Zutatenlisten sieht man bereits, dass alles wundervoll schmecken wird und sogar Kinder mit Unverträglichkeiten können hier zufrieden sein. Mindestens fünf Rezepte sind glutenfrei und sehr oft können Zutaten unaufwändig ersetzt werden.

Viele der Rezepte sind nicht auf einen Kindergeburtstag zugeschnitten. Die Hähnchenspieße mit Dip schmecken auch den Großen, so dass die meisten Ideen variabel einsetzbar sind. Schließlich wird die Kindergeburtstagszeit irgendwann vorüber sein und man ist froh, wenn man ein gutes Kochbuch dann nicht wegwerfen muss. Diesmal also spreche ich ein rundum uneingeschränktes, großes Lob an die Autorinnen aus. Ein tolles Kochbuch!

Titelangaben:

Claudia Seifert, Gesa Sander, Julia Hoersch, Nelly Mager: Kinder Party Küche.

Aarau: AT-Verlag, 2016. 184 Seiten. 19,95 EUR.

Auf meinem Tisch – On my Table

Quittenspeck

 

Es wird nicht besser, überall weihnachtet es. Diesmal allerdings nur, weil der Stern die kleinste Ausstechform ist, die ich hatte. Eigentlich ist nämlich Quittenzeit. Ich konnte ernten und weil es fast fad ist, zu zeigen, wie ich mein Quittengelee gemacht habe, zeige ich lieber, was ich mit dem Rest gemacht habe. Eine Art Upcycling. Ich koche meine Quitten nicht im Entsafter, sondern mit Wasser bedeckt in einem Topf. Dann passiere ich sie durch ein feines Haarsieb. Übrig bleibt jede Menge zermantschtes Fruchtfleisch. Doch die Arbeit des Schälens und Entkernens lohnt sich, wenn man dann Quittenspeck daraus macht. Mit Zucker und etwas Zitronensäure lasse ich die Fruchtmasse auf niedriger Stufe köcheln, bis sie fest wird. Dann kommt die Masse auf ein Stück Alufolie und dort darf sie ein paar Tage trocknen. Wenn sie fest genug ist, werden die Sterne ausgestochen.

It’s not going to be any better today. Christmas all around. This time I just opted for the smallest cookie form I had – a star. Because it is quince time. I had some of them to harvest and made a lot of jam. More interesting I think is what I did with the rest. Because if you take the time to peel them and cut them and let them simmer in hot water, you will not only get jam. Strain the quinces and take the rest of the mash in an extra pot. Add some sugar and citric acid and let simmer for some time. It will set after a time and then you put it on a piece of aluminum foil. Let dry for a few days. Then come the stars. 

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Weil das viel Arbeit ist und ich keine Sternenmantsche möchte, habe ich eine alte Schokokussschachtel zerschnitten, die Sterne drauf platziert und mit Frischhaltefolie umwickelt. So kann ich sie gleich in fertigen Portionen verteilen. Sieht einfach hübsch aus zu Geschenken und ist ein leckeres Mitgebsel. Wenn man es damit bis zur Haustür schafft…

Ab damit zu Frollein Pfau und Gusta!

Because it’s a  lot of work and I just didn’t want to make a mess of it, I cut an old candy box apart and used it for the stars. Some fresh foil around and they look very pretty. A nice present, if they make it to the door…..

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Aus meiner Werkstatt – In my Studio

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Tja, es widerstrebt mir ja durchaus, an Weihnachten und kaltes Wetter zu denken. Aber für meinen Laden muss ich manchmal im Voraus planen. Und jetzt sind – allerspätestens – Weihnachtssachen dran. Also nahm ich mir am Wochenende ein altes Englischlehrbuch aus den 90ern mit in den Laden (der Plan ist: Downsizing, kennt Ihr das???) und habe angefangen, es zu zerschnippeln. Aus jeder Seite ein Quadrat gefaltet, dann zweimal zum Dreieck und ein drittes Mal gedrittelt und losgeschnippelt. Mit der Fingernagelschere habe ich Details geschnitten und jeder Stern war eine Überraschung. Ich finde, aus alten Schulbüchern lässt sich gleich doppelt so gut schneiden! Nun muss ich die Sterne wieder zusammenfalten und dann ein Körbchen flechten, wo ich sie hineinlegen kann. Mal sehen, wo meine Überraschungssterne am Schluss kleben werden…..

Ich verlinke mit: Creadienstag, Meertje, Pamelopee, HoT, Dienstagsdinge, Gusta und HappyRecycling!

Well, although I hate thinking of Christmas and snow while it is still somehow warm outside, yet I have to for my shop. Because if I want to sell Christmas decoration, I should make it. Now. Hence I took an old English exercise book from the 90ties with me downstairs last Saturday and started cutting it apart while in the shop. I cut squares out of the paper and when folded three times, I started cutting. Each snowflake was a surprise and I found out it was somehow satisfying to destroy an old school book. I now have to bind a basket to keep them as surprise snowflakes for my shop visitors. I wonder, where all those stars and snowflakes will go these weeks….

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Neu Gelesen

Christiane Wegner: Selber Flechten!

Neue Zöpfe braucht das Land!

Ts. Was mache ich mit einem Flechtbuch, wenn ich mir die Haare ständig schneiden lasse? Hallo? Habe ich nicht zwei wunderschöne Töchter, die gerade davon träumen, langes Haar zu haben? Wer also zwei Töchter hat, braucht Christiane Wegners Selber Flechten. Dringend. Denn wer schon einmal zumn Cellovorspiel musste, knapp dran war und dann wollten alle ein Kränzchen geflochten haben, der weiß, wovon ich spreche. Selbst ist das Kind!

Tatsächlich könnten meine Mädels – neun und elf Jahre alt – ein paar Frisuren schon wirklich selber flechten. Auch wenn die Detailfotos mir Schädelweh verursachen. Die Autorin ließ die Probandinnen wirklich selbst flechten. Nur so kann garantiert werden, dass die Leserinnen ebenso dazu in der Lage sein werden. Ein Glossar zu Beginn hilft bei den wichtigsten Fachbegriffen und einigen Grundtechniken, aber dann stehen auch schon die Frisuren im Mittelpunkt.

Geniale Tricks

Zugegeben, ich bin sehr uneitel. Von den allermeisten Schönheitstricks wusste ich gar nichts. Umso genialer erscheinen sie mir jetzt beim Lesen. Zopf auflockern, damit er fülliger erscheint? Klar. Und ich hatte mich schon immer gewundert, weshalb alle dicke Zöpfe hatten, nur ich nicht, dafür aber meine für so manche K.O. – Schläge verantwortlich waren. Spiegelverkehrt flechten kann ich, das schreckt mich nicht.

Um so hübscher finde ich die vielen kleinen Flechtideen. Drei Zöpfe, quer über den Kopf, ein Timoschenkokränzlein, ich sehe schon viele Frida Kahlos vor mir. Und erlebe Seite für Seite einen Aha-Effekt. Das Gute am Buch: jeder findet sich was. Ich bin verleitet, meine Haare wieder wachsen zu lassen, denn die Ideen sind einfach toll. Selbst für gestresste Schulmädchen ist allerhand dabei.

Vom Schulkind zur Braut

Kinderleichte Frisuren wechseln sich ab mit bräutlichem Drama. Sogar ziemlich kurze Haare werden geflochten – es gibt also Hoffnung für mich. Flechtfrisuren sind alles – von clean bis hochromantisch. Und natürlich macht es nichts, wenn ein paar Strähnchen davonfliegen und der Frisur einen leichten Charakter geben. Das macht die Sache durchaus leichter. Vor allem mag ich das Gefühl, das alle Frisuren zwar schön sind, aber meine Töchter nicht herausgeputzt wirken. Nur so kann man wirklich öfter sich die Zeit nehmen, kreativ zu werden und alte Zöpfe nicht langweilig wirken zu lassen.

Titelangaben:

Christiane Wegner: Selber Flechten!

Münster: LV Buch, 2016. 144 Seiten. 19,95 EUR.

Auf meinem Tisch – On my Table

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Hm. Pfannkuchen gebacken und den Hunger der Kinder überschätzt. Das macht: Pfannkuchensuppe am Abend und immer noch ein paar übrige Pfannkuchen. Also habe ich das gemacht, was ich sonst immer vermeide: Vesper am Vorabend vorbereitet. Und schon war ich beim Resteverwerten.

Vom Lieblingsgriechen war noch Joghurtkäse mit Curry da – eine gute Basis für Wraps, dachte ich mir. Also: drauf auf die Pfannkuchen.

Well, I made pancakes and overestimated my family’s hunger. Which resulted in pancakes in a soup, plus more pancakes for a school snack. Prepared the evening before and before I realized it, I was reducing my leftovers.

Some cheese made the foundation of my wraps, I had a yoghurt cheese with curry.

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Die allerletzte Möhre habe ich kleingeschnippelt und gerecht auf alle vier Pfannkuchen verteilt. Außerdem noch gefunden: ein paar eingelegte Tomaten (gehackt) und verschiedenste Käsereste.

The other leftovers: a carrot, some cheddar, tomatoes in oil and herbs. Everything was chopped and placed on the pancakes.

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Alles miteinander habe ich aufgerollt und in die Brotzeitdose gesteckt. Charlotte und Friederike fandens toll, Johann und Jakob hätten lieber Popcorn gehabt….

Ich verlinke mit Gusta und Frollein Pfau!

The rest is even more easier: roll it and put it in a box. The girls loved it, the boys didn’t . Life sucks.

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Ein Augenblick – One Moment

Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag, und zu Friday – Flowerday! Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

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Auf meinem Tisch – On my Table

Bucheckern2

Ihr glaubt ja gar nicht, was unsere Buche draußen abwirft. Massenweise Bucheckern. Wenn sie nicht so mühsam zu knacken wären, würden meine Kinder wahrscheinlich nichts anders mehr essen. Aber so.

You can’t imagine how many beech nuts we have. If they only weren’t so hard to crack.

Immer wieder schaffen es ein paar in meine Küche. Man soll sie anrösten, damit die Gerbstoffe reduziert  werden. Also: Gewürze und Salz in den Mörser (was Ihr mögt, z.B. Kardamom, Nelken, Piment, Anis und Curry), mörsern (Lieblingstätigkeit von Jakob) und ab damit über die Bucheckern und dann mit einem EL Rapsöl in die Pfanne. Schön knusprig rösten, bis die ganze Küche riecht wie ein indischer Basar und dann knuspern……

Ich verlinke mit Gusta und Frollein Pfau!

If some of them make it to my kitchen, we roast them. With lots of spices. Like salt, cardamom, clove, pimento, curry and aniseed. Crush them in a mortar, add the beech nuts and stir. Then heat 1 TBLsp. of oil in a pan, add the beech nuts and roast until everything smells of spice. Enjoy!

 

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Aus meiner Werkstatt – In my Studio

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Könnte ich zaubern, dann wäre ich ein Oktopus und mein Tag hätte 72 Stunden. So muss ich mich jede Stunde entscheiden. Kochen oder Putzen? Garten oder Wiese? Instrument oder Gesang? Nähen oder Stricken? Kronkorken oder PET-Flaschen?

I could use some magic in here, turning myself into an octopus or adding another 48 hours to my day. Thus, I have to decide every hour. Cleaning or cooking? Garden or orchard? Instrument or voice? Knitting or Sewing? Bottle caps or PET -bottles?

Diesmal: da lag noch die Jeans im Eck. Die Beine waren bereits ab, denn ein Jeansrock ist verkauft und es musste ein zweiter her. Wenn ich nicht gerade die Taschen für irgendwelche Taschen abschneide (habe ich hier offensichtlich nicht gemacht), dann habe ich die obere Hosenhälfte übrig. Ich kann dann Röcke draus nähen (habe ich gemacht) oder alles nochmal durchschneiden, wie hier. Ich habe mir das Hinterteil geschnappt und an den Taschen schön rund vorbeigeschnitten. Für eine Schürze.

Well, I decided to work on that rotten pair of jeans. No legs, because I already made a skirt out of them, but all the pockets still on. Hence I took the waist part and cut it apart. For an apron.

Tatsächlich ließ sich alles gut an einem Nachmittag fertigstellen. Ich habe mir die Rundung abgemessen und vom Baumwollstoff die dreifache Länge zugeschnitten und zwar in ca. 15 cm Breite. Mit großen Stichen habe ich alles gekräuselt und unten rum schon mal eingenäht. Dann auf die fertige Weite einreihen, stecken, feststeppen, fertig. Nach dem Versäubern habe ich noch die Bommelborte aufgesteppt, damit kaschiere ich auch den Ansatz der Rüsche. Das Schürzenband habe ich mir abgemessen und in 10 cm Breite ausgeschnitten und an allen Kanten zwei mal 1cm umgeschlagen und festgesteppt. Es wird einfach durch die verbleibenden Gürtelschlaufen eingezogen und gebunden. Tadaaa!

Ich verlinke mit Creadienstag, Meertje, Pamelopee, HoT, Dienstagsdinge, HappyRecycling, nadelfein, Gusta, Jole und Bines’Stern!

At least, it was a quick project. I measured out the edge and cut the length three times out of a colored cotton print in 15cm width. With large stitches I made it ready for a fringe and then stitched it to the jeans part. Some pompon fringe was added for stylish extras and the apron string was made of another 10 cm wide stripe of the same cotton. As I said. Easy peasy.

 

 

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