Archiv für den Monat: Februar 2016

Auf meinem Tisch – On my Table

Kühlschrank leer? Sicher? Denn immer, wenn ich denke, wir haben überhaupt nichts mehr zu essen, kann ich bestimmt noch dreimal kochen. Diesmal fand ich eine halbe Salami.

An empty fridge? Sure? Cause whenever I think there’s nothing more to eat, I can prepare meals at least three times. This time I found this piece of salami.

Wurstrest

 

Klein geschnitten mit zwei vereinsamten Tomaten wirkt es schon viel mehr.

Chopped and combined with two lonesome tomatoes. Looks like more than it is.

Tomatenreste

 

Und da lag eine vergessene Scheibe Käse rum…

Plus some forgotten cheese slices…

Käsereste

 

Und ich hatte etwas zu viel Eier gekauft und weniger Kuchen gebacken als angenommen. Also: 8 Eier verquirlt.

And I had bought too many eggs or made too little cake, which left me with eight eggs. Yes.

8Eier

 

Dann wird alles zusammengeschmissen und mit Zitronensalz und Kräutern gewürzt. Riecht schon toll.

You mix up everything and season it with herbs and lemon salt. Starts smelling delicious.

Restemischmasch

 

Ihr wisst es ja längst. Es gibt eine Frittata! Perfektes Resteessen. In der Pfanne wird Öl oder Butterschmalz erhitzt, der Eiermatsch kommt rein und bei mittlerer Hitze soll alles stocken. Parallel heize ich den Ofen auf 180°C vor, meine Pfanne hat einen Eisengriff und die Frittata darf im Ofen fertig schmurgeln, am besten mit ein paar Käsestreifen drauf.

Well, I know you know. We’re going to have a frittata! I love this left -over meal. With some oil in the pan, add the mush and let it thicken. Meanwhile get your oven heated and put the pan (with a steel handle) in the oven, maybe with some more cheese.

Käseresteofen

 

Die letzten fünf Minuten grille ich sie, dann kommt sie so schön knusprig auf den Tisch.

Ich habe sie schon wahlweise mit allem Möglichen zubereitet, was ich noch hinten im Kühlschrank fand. Keine Reste, kein Schimmel, nicht unnötig Geld ausgegeben und kein Müll. Sollte etwas übrig bleiben, schmeckt eine Frittata auch kalt am nächsten Tag als Pausenbrot super.

Auf damit zu Frollein Pfau!

I grilled it for the last few minutes and it was so crispy on the table. Isn’t that wonderful? No leftovers, no refuse, no money. Maybe you even got a snack for next day?

Frittata fertig

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

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Nur noch wenige Wochen, bevor es wieder im Garten und auf der Wiese an die Arbeit geht. Ich habe mir fest vorgenommen, endlich Ordnung zu schaffen, in diesem Saustall von Riesenhaus. Und während ich an sich gekaufte Ordnungssysteme am besten finde, denn ein monochromes Gesamtbild lässt alles noch viel ordentlicher wirken, habe ich gerade andere Prioritäten zu setzen. Die Küche ist nicht fertig gefliest, ich will ein Hochbeetsystem und das Treppenhaus muss tapeziert und gestrichen werden. Nix gekauftes Ordnungssystem, zumindest nicht für meine Küchenschublade. Darin haben monatelang Stifte etc. vegetiert und irgendwie habe ich immer das Gefühl, dass die Schublade aus allen Nähten platzt, nie aber das drin ist, was ich gerade suche. Schlecht.

Nun denn: Pralinen aufgefuttert – schaffe ich locker! – Kiste geschnappt und umgemodelt. Mit nur einem einzigen Schnitt habe ich ein Utensilo geschaffen, das mir einen Haufen Arbeit abnehmen wird. Ich fand das System so cool, dass ich noch alle anderen Pralinenschachteln, die ich gefunden habe, zerschnitt. Der Fantasie sind nur die Schachtelgrenzen gesetzt. Oh wie schön ist Ordnung!

Ich verlinke mit: Creadienstag, Meertje, Pamelopee, HoT, Dienstagsdinge und HappyRecycling!

I’ll be in the garden in just a few weeks. Time to get things in order inside! While I love monochrome systems for storage, I do have other priorities than to buy those. The kitchen needs finishing plus the stairways and my garden beds. And I need a better storage system for my kitchen drawers. So:

I ate chocolate – a lot of it. Then took the packing and remodeled it. It is so easy and efficient. Just one cut and I had a perfect storage box for pens and cards and rubbers… Which means I had to eat a real lot more chocolate. 

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Neu Gelesen

Claudia Schmidt: Blitzrezepte für Gäste. Über 100 unkomplizierte Rezepte für eilige Gastgeberinnen und verwöhnte Gaumen.

Keine Angst vorm Kochen

Dank Claudia Schmidts Blitzrezepte für Gäste gibt es keinen Grund mehr, vor spontanen Gästen oder solchen, die sich knapp anmelden, Angst zu haben. Ob für ein ganzes Menü oder nur zum Snacken, Schmidt hat sehr kompakt zusammengefasst, was möglich ist, wenn den Gastgebern die Zeit zum genussvollen Kochen fehlt. Tja, ich fürchte fast, dieses Buch wandert in meine Standardbibliothek von Kochbüchern im Wohnzimmer.

Ehrlich gesagt, ich habe nie die Zeit, mich in der Küche zu verkünsteln. Schade eigentlich. Denn so heißt Gästebewirtung für mich im Normalfall Schweinebraten mit Knödeln. Im Idealfall Semmelknödel, weil ich die irgendwann vorbereiten und einfrieren kann. Zwar sind meine Gäste im Normalfall begeistert, aber bei mir selbst hinterlässt meine Gastfreundschaft einen fahlen Nachgeschmack. Immer das Gleiche.

Von den Drinks bis zum Nachtisch

Claudia Schmidt bietet Abhilfe in vielen Dingen. Planung ist oft alles. Wenn also keine Spontangäste zur Tür hereinfallen, lässt sich vieles vorab erledigen. Dafür gibt es im Buch eine To-Do – Liste, die Gedankenverlorenen weiter hilft. Eine große Hilfe ist auch ein Überblick über benötigte Vorräte, die man immer lagernd haben sollte, und mit deren Hilfe ein Großteil der Vorbereitungen stressfrei getroffen werden kann.

Mein Vorratsschrank ist laut Check-Liste gut organisiert, dafür habe ich Nachholbedarf in Bewirtungsmathematik. Super, dass es auch hierzu Hilfestellung gibt. Die Kapitel sind in der Reihenfolge eingeteilt, in der die Mahlzeiten serviert werden. Beginnend mit Drinks, Antipasti, Suppen und Salaten, zu Tartes, Pasta und Risotto, Vegetarischen Hauptgerichten, Fleisch und Geflügel, Fischen und Meeresfrüchten und schließlich Kuchen und Desserts. Alle Rezepte sind im Anhang in dieser Reihenfolge aufgeführt.

Klassisch bis experimentell

Das Schöne an Schmidts Rezepten ist, dass jeder sich etwas finden wird. Zu Beginn ein klassischer Bellini Cocktail? Oder lieber alkoholfrei mit Holunderblütendrinks und Mangolassi? Verfrorene freuen sich auch über Ingwermilch und heiße Schokolade mit Marshmallows. Ist der Hunger dann erst mal geweckt, gibt es für Gäste, die auf einen Snack kommen und für die Wurst- und Käseplatten bereitet werden, viele Dips zur Auswahl.

Crostinis, z.B. mit Feigenkonfitüre, Camembert und Thymian, Vorspeisen im Glas und Blätterteigstangen in allen Variationen bekämpfen den kleinen Hunger. Ich liebe das Rezept für Olivenöl zum Dippen, es schmeckt direkt nach Urlaub und wird noch besser mit Knoblauch und Kräutern aus dem Garten. Parmesancracker und Knusperbrot kannte ich zwar schon, aber eigentlich mache ich das viel zu selten.

Einmal um den Globus

Vieles aus Schmidts Rezepten ist geprägt von Reisen rund um die Welt. Orientalische Vorspeiseplatten, Russische Pavlovas und nordische Fischrezepte wechseln sich ab. Insgesamt ist das Kochbuch eher mediterran angelegt, was gute Zutaten und gutes Olivenöl voraussetzt. Doch eine Brokkolisuppe mit Ziegenäse schmeckt genauso nach Daheim wie eine Cashew-Kokossuppe mit Hähnchenspießen nach weiter Welt riecht.

Auch bei den Salaten findet sich nichts, was nach lieblosem Standard aussieht und die schönen Fotos von Veronika Studer machen gute Laune. Eins meiner Lieblingskapitel ist jenes mit Tartes, weil ich sie liebe und durchaus Nachholbedarf habe. Ziegenkäse Tarteletts, Rote Bete Tarte und Chorizo Frittata – ach, ich bekomme Hunger! Bei den Pastarezepten kenne ich Vieles, aber Risotto habe ich eher selten gemacht. Mit Roter Bete? Ja, bitte!

Hauptsache lecker und einfach

Ich freue mich vor allem darüber, dass pro Rezept meist eine halbe Seite ausreicht. Das garantiert kurze Zubereitungszeiten und schont Nerven. Definitiv wird gebacken: Der rote Bete Gratin mit Schafskäse. Die Hauptgerichte mit Fleisch und Geflügel sparen nicht an Steaks und Koteletts. Hier sind die Rezepte wirklich sehr einfach gehalten, das Lammcurry sticht anhand der längeren Zutatenliste angenehm heraus.

Begeistert bin ich aber definitiv von den maritimen Rezepten. Ob Räucherfischplatte, Thunfisch mit Chermoula oder Meeresfrüchte mit Kokos-Würzpaste, ich kannte kein einziges Rezept und fand alle toll. Auch die Desserts hören sich super an, die Winterpavlova habe ich sogar schon gemacht und kann sagen: sie sieht wunderschön aus, das Rezept hat hervorragend funktioniert und der Geschmack war umwerfend. Kochen werde ich bestimmt öfter aus diesem Buch. Da die meisten Rezepte für vier Personen ausgelegt sind, habe ich dank meiner großen Familie schon eine Dauerparty im Haus.

Titelangaben:

Claudia Schmidt: Blitzrezepte für Gäste. Über 100 unkomplizierte Rezepte für eilige Gastgeberinnen und verwöhnte Gaumen.

Aarau: AT- Verlag, 2015. 208 Seiten. 24,95 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

 

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Auf meinem Tisch – On my Table

Pavlova Anfang

 

Meine erste Pavlova!

Glutenfrei, wenig Stärke, perfekt! Und süß. Der Aufwand hielt sich in Grenzen, den Boden mache ich nächstes Mal einen Tag vorher. Ich habe eine Silikonpieform, damit ging es super. Aus den unten angegeben Zutaten wird Eischnee gemacht, im Rohr bei 130 °C wird die Pavlova 2 Stunden gebacken, dann lange ausgekühlt. Ich konnte sie sehr gut aus der Form lösen.

6-8 Port.

4 Eiweiß, 220g Zucker, 1TL Maisstärke, 1TL Weißweinessig.

Für den Belag habe ich einen Becher Sahne steif geschlagen und mit Joghurt und Creme fraîche und einem EL Zucker vermischt. Oben drauf kam all das an tiefgekühlten Obst, was da war, plus eine filetierte Orange. Schmeckt so lecker und fruchtig, dass ich zwei Stück gegessen habe. Dann war mir schlecht.

Anmerkung: Fleissige machen viele kleine Pavlovas, denn der Boden bricht beim Zerschneiden und die Gäste kriegen Matschepampe. Sehr lecker, aber trotzdem.

Viel Spaß beim Nachbacken! Auf damit zu Frollein Pfau!

This is my very first Pavlova!

Gluten-free, little starch, perfect and sweet. It wasn’t as much work as I had feared and I guess I could have done the bottom earlier. I have a silicone form and it worked just fine. I made beaten egg whites out of the following ingredients:

4 egg whites, 220g sugar, 1tsp. corn starch, 1tsp. vinegar.

I mixed whipped cream with sugar, yogurt and cream for the topping and added berries I had in the deep freezer. It was so delicious I had two pieces. And  as a consequence, felt a bit sick. Too much of it. 

The only thing I would try is making it in smaller forms. You simply destroy the beautiful Pavlova with cutting it in parts. So sad. 

Pavlova Ofen

Pavlova Boden fertig

Pavlova Quark

Pavlova schichten

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Tunikazuschnitt charlotte

 

Ich weiß eigentlich gar nicht, weshalb ich so selten nähe. Denn wenn ich endlich an der Nähmaschine sitze, geht es immer so schnell. Tatsächlich fällt mir im Moment aber an Sonntagen gar nichts besseres ein. Den ganzen Samstagvormittag sitze ich im Laden und den Rest des Samstags verbringe ich damit, Versäumtes aufzuholen. Am Sonntag geht gar nichts. Hm.  Meine Große wird aber immer größer und neue Klamotten waren fällig. Ich freue mich immer über Vererbtes, aber anlässlich eines Geburtstags darf es dann, denke ich, auch mal was eigenes sein. Wie diese Tuniken. Ich habe dazu einen Ottobreschnitt ein bisschen abgeändert (für mich: nächstes Mal Ärmel und Saum länger), und einmal einen Hemdenstoff genommen, ein andermal einen wunderschönen Blumendruck, den Hans mir aus Amerika mitgebracht hatte. Ich liebe diese Farbkombinationen.

Wie gesagt, einmal Schnitt gemacht und zugeschnitten ging es echt schnell, alle Verarbeitungsschritte waren an einem Sonntagnachmittag erledigt. Vielleicht sollte ich einen Nähsonntag einführen?

Ich verlinke mit: Creadienstag, Meertje, Pamelopee, Meitlisache, HoT, Dienstagsdinge und  SeasonalSewing!

I don’t know what it is with me and sewing. Because when I sew, it’s a quick job. Well, these Sundays I sew because I’m too tired to clean and work around the house. After a Saturday in my shop and a Saturday afternoon trying to keep up with my household, on Sundays I’m through with working. Sewing works. As Charlotte keeps growing, she needed new clothes. We get a lot of stuff by friends, but sometimes, a teenager wants something new. So she chose those two fabrics and got tunics from them. Next time I will give sleeves and hem more length, but she loves them nevertheless. It’s just the growing, that makes me nervous.  When I got to the machine, I was very fast. And the tunics came out just perfect!

Tunikas fertig Charlotte

Tunikas gebügelt Charlotte

Neu Gelesen

Janna de Lathouder & Anne Schneider: Das ist kein Krimskrams!

Eine kleine Eule und ihre Erinnerungen

Janna de Lathouder und Anne Schneider haben mit Das ist kein Krimskrams! ein wunderschönes Kinderbuch über das Sammeln und Loslassen geschrieben. Obwohl das Zielpublikum unter acht Jahren sein dürfte, haben alle meine Kinder dieses Buch gelesen, weil es so unendlich liebevoll illustriert ist. Und natürlich ist Eule überhaupt kein asozialer Messie, wie Wildschweine und Igel behaupten. Trotzdem ist es gut, dass Eichhörnchen kommt und der Eule hilft, loszulassen.

Eules komplette Höhle ist verstopft mit Krimskrams. Nicht mal sie selbst findet sich im Chaos zurecht, ganz zu schweigen davon, dass sie einsam ist, denn niemand kann zu ihr zum Teetrinken kommen. Einsamkeit macht verwundbar und als all die anderen Tiere beginnen, über Eules Chaos zu tuscheln und zu lachen, wird sie sehr traurig. Gut, dass ihr Freund, das Eichhörnchen kommt und Eule ins Gewissen redet.

Nur Krimskrams?

Doch auch die Eule hat etwas zu erzählen, sehr viel sogar. Denn jedes Stück ihres Chaos birgt eine Erinnerung. Eichhörnchen ist fasziniert, als Eule anfängt, eine Geschichte zu jedem Stück zu erzählen. Der Krimskrams, über den alle so sehr lachen, ist plötzlich sehr wertvoll. Eule sammelt ihn, weil sie Angst hat, dass sie ohne Erinnerungsstützen all die schönen Ereignisse aus ihrem Leben vergessen könnte.

Eichhörnchen macht Eule deutlich, dass die Erinnerungen eigentlich ihren Platz in Eules Herzen haben, so dass in Eules Höhle Platz für ihre Freunde sein sollte. Und die Erinnerungen? Eule gestaltet ihr Haus um in ein Museum der Geschichten. Bei einer Tasse Tee beginnt sie, all ihren Bekannten von den wunderbaren Dingen zu erzählen, die sie gesehen hat. Und da sich Eules Museum sehr schnell herum spricht, kann sie sich bald nicht mehr retten vor Freunden und Zuhörern, die ihre Erinnerungen teilen wollen.

Vom Loslassen

Ich mag diese Geschichte sehr, denn wer einmal bei meinen Kindern Ordnung gemacht hat, weiß, was in Eule vorgeht. »Kann das weg?« , frage ich für gewöhnlich und erhalte einen langen Vortrag darüber, warum gar nichts irgendwohin kann und weshalb es so wertvoll ist. Kinder brauchen oft viel und trennen sich schwer, wir Großen müssen lernen, das zu verstehen. Gleichzeitig trennen wir uns auch nicht gern und mein Haus ist genauso voller Erinnerungsstücke wie das Haus Eules. Das blau-weiße Teeservice? Nicht schön, aber das erste, das ich mir erspart hatte. Ich weiß noch, wie ich im Teeladen stand und vor Stolz und Unglauben platzte. Hergeben? Schwer. Es wird besser, wenn ich diese Erinnerungen teile. Und mich dann vielleicht doch löse. Wie Eule.

Titelangaben:

Janna de Lathouder & Anne Schneider: Das ist kein Krimskrams!

Aus dem Niederländischen von Kanut Kirches.

Köln: Helmut Lingen Verlag, 2015. 32 Seiten. 12, 95 EUR.