Archiv für den Monat: Oktober 2015

Ein Augenblick – One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Sonnenblumenstrauß Sonnenblumenblüte Sonnenwohnzimmer

Drinnen und Draußen – In and Out

Neupflanzung Sonnenbeet

Ich liebe meinen Garten, auch im Herbst. Die Blumen bäumen sich ein letztes Mal auf und von meiner letzten Bayernfahrt habe ich von meiner Freundin Claudia, deren Garten traumhaft schön ist, einige Stauden zum Vermehren bekommen. Was einen Platz hat, wie Funkien, wurde gleich eingepflanzt, einiges muss noch auf ein Beet warten und im Topf überwintern. Die meisten Gemüsepflanzen sind ausgegraben, Kartoffeln und Tomaten längst aufgegessen und die blauen großen Töpfe neu bepflanzt mit Heidekraut, Silberdraht und Chrysanthemen. Ich sehe meinem Garten beim Einschlafen zu und freue mich, dass ich es so schön hatte und hoffe, dass nächstes Jahr ein Beet mehr darin sein wird. Mal sehen. Noch dieses Mal aber blühen Sonnenhut und Rosen und Hortensien und ich genieße es!

Was macht Ihr diese Woche drinnen und draußen?

I love my garden in autumn. Some flowers take their last breath and I try to plan for next year’s beds. I hope I will get a new one and I got some flowers for planting from a friend. Some found a place at once, some have to wait for a bed to come. All my vegetables have been harvested and some pots got new guests for autumn. A little bit of rose, echinacea and hydrangea is still in bloom and gives me beautiful last views. Enjoy it!

What are you doing in and out this week?

 

Neupflanzung Funkie

Schneeweißchen

Hortensientod Herbsttopf Herbstgartengrüße Herbstbeet Gartenbank Herbst Dahlien Chiliernte

Auf meinem Tisch – On my Table

Kastanien hacken

Der Herbst ist da, mit ihm die Kastanien und mit vier Kindern richtig viele Kastanien. Tja, Zeit, sie neben all der Deko auch zu gebrauchen. Ich habe Lauge gemacht. Für einen halben Liter Kastanienwaschmittel benötigt Ihr 10 Kastanien, die Ihr klein hackt und in ein Glas gebt.

Autumn is chestnut time. Every year. And four kids gather a lot of chestnuts, believe me. Time to use them besides for decoration. I made suds from them. For half a liter of chestnut suds you need 10 chestnuts, chopped in a jar.

Kastanien gehackt

Kastanien im Glas

 

Dann mit einem halben Liter lauwarmen Wasser aufgießen und über Nacht ruhen lassen.

Pour half a liter of handwarm water on it and let rest overnight.

Kastanienwasser

 

Am nächsten Tag abgießen, z.B. in eine leere Shampooflasche und für den Duft ein paar Tropfen Lavendelöl zugeben. So kann man dunkle Wäsche waschen. Man braucht pro Waschgang mindestens einen Viertel Liter, bei meiner großen Waschtrommel eher ein halber.

Strain the next day and fill the suds into e.g. empty shampoobottles. Add some drops of lavendar oil for the scent. Now you can wash dark laundry. You’ll need at least half of the bottle for one laundry, I take the whole bottle.

Kastanienwaschmittel dunkel

 

Für helle Wäsche gebt Ihr noch einen Teelöffel Waschsoda zu, damit die Wäsche nicht vergraut. Ich wasche seit einer Woche damit und es funktioniert gut. Stark verschmutzte Wäsche bekommt man damit aber nicht sauber, also wie immer dann Fleckensalz o.ä. zugeben.

Ich verlinke mit Happy Recycling und  Frollein Pfau !

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

For light laundry you add one teaspoon of washing soda, to lighten up the laundry. I’ve been using it for a whole week and I love it. Only really dirty cannoto be washed this way and will need further treating. 

What’s on your table this week?

Kastanienwaschmittel Soda

Kastanienlauge hell

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

alte Pullis

 

Meine Mama hat mir einen ganzen Sack alter Pullover gegeben, die niemand mehr wollte. Hm. Vieles war aus Wolle, manches aus Seide, alles noch irgendwie gut aber nicht mehr schön. Ein Experiment also wert. Zuerst habe ich Rollkragenpullis von Krägen und Armen befreit.

I got a bag full of old sweaters from my mum. Well. There was wool in them, cotton, silk even. Their beauty had  faded, but still their quality was good. Time for an experiment. Hence I cut off sleeves and collars.

Kragen ab

Bauch ab

 

Da hatte ich schon mal angenehm große Wollstücke. Viele davon. Ich habe sie mir hinsortiert, wie ich wollte.

There were some big woolen patches. I just laid them out the way I wanted.

Pullipatchwork

 

Und dann mit der Nähmaschine im Zickzackstich zusammengenäht. Bis hierhin ging alles schnell.

Die Nähte dann aber im Schrägstich zu umsticken und die halbfertige Decke im Langettenstich zu säubern, dauerte gefühlt Jahre. In der Tat nur ein halbes. Die Pompomborte dagegen war auf ein paar Fernsehabende angenäht. Gottlob. Dann habe ich die Decke probegewaschen, niemand will ausblutende Pullover anschaun, aber ich hatte Glück. Und eine bunte Herbstdecke für ein Sofa.

Sie darf zum Creadienstag, zu Pamelopee, zu Happy Recycling, zu Meertje und zu Seasonal Sewing!

Was entsteht diese Woche in Eurer Werkstatt?

And stitched it in zigzag with my sewing machine. That was the quick part.

Stitching by hand and seaming the whole blanket took me half a year. The pompom braid, however, took only some evenings in front of the TV. Thanks God. Then I washed the blanket to make sure no sweater would lose form or color and it came out just fine. A lovely blanket for a lovely autumn sofa evening. 

What’s going on in your studio this week? 

Pullis zusammengenäht

Pullinähte

Pullidecke fertigPulli pompoms

Jetzt – Neu Gelesen

Rita Lüder, Frank Lüder: Die geheimnisvolle Welt der Pilze. Das Natur-Mitmachbuch für Kinder.

 

Schwammerlfieber

Tja, ich gebe es zu. Rita und Frank Lüders Die geheimnisvolle Welt der Pilze. Das Natur-Mitmachbuch für Kinder habe ich mir gar nicht für meine Kinder zuschicken lassen. Vielmehr habe ich hier ein deutliches Defizit zu verarbeiten. Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die sich sehr gut mit Pilzen auskennt. Und was habe ich daraus gelernt? Nichts. Zeit, das zu ändern. Da kommt mir dieses Pilzbuch gerade recht.

Ich denke, dass nicht nur ich in Sachen Pilze Nachholbedarf habe. Wie gut, dass Rita Lüder Biologin mit Forschungsschwerpunkt »Pilze« ist und ihr Mann begeisterter Sammler. Denn so bekomme ich auf ansprechende Weise Wissen kompakt vermittelt. Die Biologin erläutert auf den ersten Seiten, was Pilze eigentlich sind und was sie können. Nur wenig davon war mir bekannt (dass das Hyphengeflecht »Myzel« heißt, zum Beispiel), das meiste stellte für mich faszinierendes Neuland dar. Pilze, die Alleskönner.

Wie und wo Pilze wachsen

Wie sind Pilze aufgebaut, wo wachsen sie, welche Spuren hinterlassen sie? Dass der Pilz die Frucht des Geflechts ist, wusste ich nicht. Das Myzel war für mich immer die Wurzel der Pilze. Ähem. Dass Pilze Holz färben, wusste ich auch nicht, dass Pilze und Bakterien die Resteverwerter im Wald sind, schon. Gottlob, nicht ganz hoffnungslos. Meine Kinder waren sofort fasziniert von den schönen Grafiken und den Mitmachseiten, die der Haupt-Verlag gewohnt perfekt präsentiert.

Ein schönes Rätsel, wer gern knobelt: Wer gehört zu wem? Manche Pilze wachsen ausschließlich in Partnerschaft mit bestimmten Bäumen, der Name »Birkenpilz« spricht Bände. Andere gedeihen auch auf Wiesen oder mit unterschiedliche Partnern. Das hilft z.B., um Champignons und Knollenblätterpilze zu unterscheiden, da letztere immer im Verbund mit Eichen wachsen. Gewusst? Ich nicht. Fleissige kleine Hände bekommen erklärt, wie man ein Pilzherbarium anlegt, große Mamas erhalten eine Übersicht der Speisepilze.

Partnerschaft in der Natur

Natürlich ist die Übersicht über die Speisepilze mein Favorit in diesem Buch. Steinpilze wachsen bei Buchen und Fichten (aha, ich sollte mal im Garten nachsehen…), Rotkappen bei Birken und der Parasol auf Lichtungen und Wiesen. Wichtig sind auch die giftigen Verwechslungspartner, da gerade bei Champignons so viele Verwechslungsmöglichkeiten bestehen. Gibt man aber auf Lüders Ratschläge Acht, kann man getrost sammeln gehen.

Der Umgang mit Pilzen wird ebenfalls erklärt. Werden sie abgeschnitten oder herausgedreht, wie putzt man Pilze und wie schnell muss man sie wie verarbeiten. Alles erklärt das Ehepaar Lüders mit wunderhübschen Bildern und das Wissen wird mit Fragetabellen gleich noch gegengeprüft und vertieft. Für Kinder lustig und schön gemacht sind die Seiten zur Pilzbestimmung. Wie kommen die Pilze zu ihren manchmal skurrilen Namen?

Pilze im Naturkreislauf

Wie sich Pilze vermehren, welchen Platz sie in Nahrungsketten einnehmen und welche Spuren sie hinterlassen sind Fragen, die einen Großteil im Buch der Lüders einnehmen. Denn nicht nur Menschen finden Pilze lecker, auch Eichhörnchen, Wildschweine, Rehe und Fliegen mögen bestimmte Sorten furchtbar gerne. Gleichzeitig tragen Tiere so zur Vermehrung und Verbreitung der Pilze bei, da die Sporen oft am Fell oder Kot haften und so weiter transportiert werden.

Für Biologen können Pilze zudem nützliche Hinweise auf die Bodenbeschaffenheit liefern. Je nachdem, ob ein Boden sauer oder kalkhaltig ist, können darauf unterschiedliche Pilzarten gedeihen. Was wiederum unterschiedliche Baumpartnerschaften und eine entsprechende Fauna und Flora nach sich zieht. So wichtig sind also derart kleine Waldbewohner. Wer mag, kann sich mit einfachen Mitteln biochemische Tests basteln und selbst heraus finden, mit welchem Boden er es zu tun hat.

Pilze daheim

Pilze können nicht nur gut schmecken, sie haben noch weitere Talente. Manche Holzpilze haben eine derart feste Struktur, dass sie sich, getrocknet, zum Basteln eignen. Andere, wie der Lackporling, verfügen über eine beschreibbare Unterseite. Ist das nicht spannend? Der Zunderschwamm wurde über Jahrhunderte zum Feuermachen benutzt, da er Funken, die ein Feuerstein o.ä. Versprühen, auffängt und zu glimmen beginnt. Der Tintling heißt so, weil er seit jeher zum Schreiben benutzt wurde und mit vielen Pilzen lassen sich Fasern in allen Farben von Gelb bis Violett einfärben. Bei soviel Möglichkeiten kann ich es kaum erwarten, mein Pilzbuch einzupacken und mit den Kindern in den Wald zu stapfen. Endlich wieder etwas zu tun!

Titelangaben:

Rita Lüder, Frank Lüder: Die geheimnisvolle Welt der Pilze. Das Natur-Mitmachbuch für Kinder.

Bern: Haupt- Verlag, 2015. 128 Seiten. 24,90 EUR.

Ein Augenblick- One Moment

Lesen und Blumen – beide Hobbys vereint auf meinem Tisch. Eine Woche vorbei, die neue noch nicht begonnen. Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag und zu Friday – Flowerday!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

Reading and flowers – I love them both. A week ends, the next hasn’t started yet. How wonderful!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Krimskramsblüte

Herbststrauß

Drinnen und Draußen – In and Out

TunikaundRockschnitt

 

Tja, das kommt davon, wenn man Ende August beschließt, noch ein Sommeroutfit zu nähen. Es wird nichts. Ich habe gefroren wie ein Schneider, als ich die Fotos gemacht habe. Dafür habe ich endlich auch meine Schnitthüllen fotografiert, so dass Ihr wisst, was ich gemacht habe.

Also: eine Tunika aus BURDA 6/2011 und einen Rock aus der Ottobre 5/2007. Beides Lieblingsschnitte, den Rock habe ich dieses Jahr zweimal genäht, die Tunika bereits sechs mal.

Stoff: Vorhang von 1952. Ich wollte ausprobieren und mir eine schöne Alltagskombi nähen. Rock und Tunika sind für mich variabler als Kleid, also Zweiteiler. Der Vorhang wurde vorher gewaschen und gebügelt, damit es keine bösen Überraschungen gibt.

Well, I knew there would be a problem when I decided to make a summer outfit at the end of august. When I took the pictures, it was bitterly cold. 

I made a tunic (BURDA 6/2011) and a skirt (Ottobre 5/2007), both belong to my favorite patterns. 

Fabric: a curtain, washed and ironed.

Vorhang Vorhang gebügelt und gefaltet

 

Hier seht Ihr den Zuschnitt, war ein bisschen kompliziert, weil der Stoff unterschiedlich ausgeblichen war. Die Ärmel hab ich geändert, einen Gummistreifen eingezogen und Puffärmel gemacht, der Rock ist nicht gefüttert (soll ja für Sommer sein) und den Tunikakragen habe ich mit einem weißen Jerseyrest eingefasst. So einfach geht das.

Ich verlinke mit RundUmsWeib und Happy Recycling!

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

Here you can see the cutting. I changed the sleeves (shorter plus puff sleeves) and I used no lining for the skirt. It was an easy-peasy thing and I love it!

What are you doing in and out this week?

Vorhangzuschnitt

Auf meinem Tisch – On my Table

Zucchiniraspel

Ich darf ein bisschen von der Herbsternte meiner Mama verarbeiten. Das freut mich umso mehr, als mein eigener Gemüsegarten ja nur in meinen Gedanken existiert. Dafür habe ich von meiner Mutter viele große Zucchini bekommen. Eine davon habe ich geraspelt und mit Paprikastreifen, Möhren, Chili und Mais vermischt.

I got zucchinis from my mom’s harvest. I loved it even more as my own vegetable garden exists only in my dreams. Now I got several big zucchinis from my mom and one of it was chopped and mixed with pepper slices, carots, chili and corn.

ZucchinimitTomate ZucchinimitMais

Außerdem habe ich noch eine Dose gehackte Tomaten und mein Lieblingszitronensalz darauf gegeben. Und ein bisschen Olivenöl. Dann in Gläser abgefüllt und mit einem Sud aus Brühe und Essig übergossen. Der Dampfgarer hat alles sterilisiert und nun gibt es zum Abendessen mediterranes Gemüse aus dem Kühlschrank. Lecker zu frischem Weißbrot!

Ich verlinke mit Frollein Pfau!

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

Plus I added one can of chopped tomatoes, lemon salt and olive oil. I filled it in jars and poured a mixture of broth and vinegar on it. Close the jars and let boil for 20 minutes for sterilization. 

What’s on your table this week?

Zitronensalz

 

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

altes Geschirr

 

Manchmal überlebt mein Geschirr Spülmaschine und Waschbecken nur knapp. Sind einmal Sprünge und Löcher im Porzellan, benutze ich es für gewöhnlich nicht mehr am Tisch. Zu gefährlich, zu schade. Denn um den Tisch herum überdauern auch angeschlagene Tassen und Teller, z.B. als Etagere. Nichts für die Spülmaschine, aber mit einem Tuch und Seife gut zu reinigen. Ihr braucht dazu nur altes Geschirr und einen guten Sekundenkleber. Ich hatte einen Gelkleber benutzt.

Sometimes dishes will break. As soon as they are worn out, I usually don’t use cups and plates for our meals. But for decoration they will last for a long time. Not when you put it in the dishwasher, but a wet cloth with some soap will do.  You need old dishes and a good  superglue. 

Geschirrkleber

 

Ausdünstungen sind auch hier ein Problem – also nichts für schwache Lungen!  Außerdem solltet Ihr möglichst genau zielen. Der Kleber zieht schnell an und ein Verrutschen ist meist unmöglich. Aber dann, wenn Ihr wollt und alles klappt, habt Ihr ein schönes Stück mehr. …..

Ich verlinke mit Happy Recycling, Creadienstag, Meertje, DienstagsDinge und Pamelopee!

Was werkelt Ihr diese Woche?

Evaporation will be a problem, so beware of your lungs. Plus it’s really important to focus your target. Superglue will forgive no flaws. But when you succeed, there’s something new in your kitchen the very moment you’re finished. 

What are you crafting this week?

 

Jetzt – Neu Gelesen

Bärbel Oftring: In Garten, Haus und Hof. Das Natur- Mitmachbuch für Kinder.

Warum denn in die Ferne schweifen?

Bärbel Oftrings Naturbücher sind immer ganz arg toll. Ich hatte schon Panik, der Haupt-Verlag würde keines mehr veröffentlichen, doch nun ist In Garten, Haus und Hof. Das Natur- Mitmachbuch für Kinder erschienen und ich bin wieder einmal begeistert. Was gibt es nicht alles für kleine Forscher vor der eigenen Haustür zu entdecken! Keine Frage, Forscherausrüstung eingepackt und losgestiefelt!

Wie verhält man sich in der Natur? Was braucht ein kleiner Forscher? Auf den ersten Seiten gibt Oftring einen Überblick über alles, was man draußen wissen muss. Draußen, das kann auch die Stadt oder der eigene Garten sein. Die Regeln ändern sich nur marginal. Wie gut, dass Oftring stets ohne den erhobenen Zeigefinger auskommt und die Kinder auf jeder Seite etwas zum Mitmachen finden. Es ist so einfach: Die Ausrüstungsliste kann schlicht abgehakt werden.

Ein Jahr lang draußen sein

Wann ist eigentlich Frühling? Kleine Forscher lernen anhand von Oftrings Listen schnell, Kennpflanzen für einzelne Jahreszeiten zu finden, die selbst für uns Erwachsene interessant sind. Apfelbäume blühen erst im Vollfrühling, die Eichen verlieren im Winter ihre Blätter. Was ist zu diesen Zeiten im Garten zu tun, wo kann ein Kind helfen? Seiten zum Ausmalen und Einkleben helfen, das Gelesene zu verinnerlichen.

Oftring lehrt die Kinder, einfach genau hin zu gucken. Für uns Eltern heißt das vielleicht: Stehen bleiben, zusehen. Weshalb muss ein Ausflug in den Zoo unbedingt sein? Zu jeder Tageszeit können im Garten bestimmte Tiere beobachtet werden. Eine Fledermaus sieht man sicher nicht am Morgen, auch der Igel kommt lieber abends. Wem fällt auf, dass Kreuzspinnen nicht das ganze Jahr ihre Netze weben?

Tätig werden
Anhand einer Vogeluhr lassen sich Tageszeit und Jahreszeit bestimmen. Wer mag, erfährt etwas über Urban Gardening und wie sich der eigene Balkon in eine grüne Hölle verwandeln lässt. Und was ist eigentlich Guerilla Gardening? Sogar die Bauanleitung zu einer Samenbombe fehlt nicht. Für Unternehmungslustige lädt Oftring zu Spaziergängen in Wäldern und Parks. Mit offenen Augen die reiche Flora und Fauna um einen herum zu sehen, das ist es, was Bärbel Oftring erreichen möchte.

Igel und Eichhörnchen sind häufige Gartengäste. Was sie fressen und wie man ihnen helfen kann, erklärt Oftring in einem eigenen Kapitel. Wer nicht gerne anbaut und dennoch erntet freut sich über die Erklärungen zu Wiesenkräutern. Ein leckeres Kräutereisteerezept darf dabei natürlich nicht fehlen. Schmetterlinge, Bäume und Blumen zu erkennen fällt oft schon Erwachsenen schwer. Oftring beschreibt darüber hinaus noch die verschiedenen bewohnten Stockwerke auf einer Wiese, in einem Wald. Kein Wunder, dass die Buche »Mutter des Waldes« genannt wird.

Irrtümer beseitigen

Nun, dank Oftring weiß ich, dass eine Wanze kein Käfer sondern eben eine Wanze ist. Und dass es einen Unterschied zwischen Heuschrecken und Grashüpfer gibt. Wie wundervoll das ist! Dass der Mensch nicht nur Beobachter sondern auch Nutzer der Natur ist, kann man in Oftrings Buch immer wieder erfahren. Es werden Kräutersalze zubereitet, Samentütchen gebastelt, Blütenzucker gemischt. Alles ist so einfach gehalten, dass Grundschüler selbständig arbeiten können.

Die Natur ist draußen? Nicht nur. Oftring zeigt, wie uns das Draußen im Drinnen einholt, oft ungewollt und so, dass wir uns ekeln. Spinnen im Keller? Sie machen, was ihre Natur ihnen vorgibt: in Ecken Fallen bauen. Nicht, dass ich mich nun weniger ekle, aber für Kinder ist es wichtig, zu sehen, dass es keinen für den Menschen reservierten Raum gibt. Wir müssen teilen. Als Ganzes im Einklang mit der Natur zu leben, die Erde als Teil des Kosmos betrachten, die uns und anderen Tieren und Pflanzen Lebensraum und Nahrung bietet. Oftrings Botschaft ist eindeutig. Aus dem Abenteuer Natur ergibt sich auch die Verantwortung, die wir für uns und unsere Umwelt tragen. Schließlich sollten auch unsere Enkelkinder noch auf einer Wiese forschen können.

Titelangaben:

Bärbel Oftring: In Garten, Haus und Hof. Das Natur- Mitmachbuch für Kinder.

Bern: Haupt – Verlag, 2015. 128 Seiten. 19,90 EUR.