Archiv für den Monat: Mai 2015

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

Obstwiesenschlüsselblumen

Meine Obstwiese blüht! Mit dem Schneiden bin ich fertig und alle Bäume und Beerensträucher sind für dieses Jahr gepflanzt. Nun warte ich, bis das Gras hoch genug ist, um gemäht zu werden und genieße in der Zwischenzeit die Blumen und Blüten, pflücke Spitzwegerich und Löwenzahn und fühle mich wie eine Königin. Ein Picknick zwischen Wiesenschaumkraut und Apfelblüten – ist das nicht ganz wundervoll? Und so sehr mir vor der ersten Mahd graust – ich und eine Sense, herrje! – so sehr bewundere ich dieses ganz ungestüme Wachstum, bei dem selbst meine groben Schnitte den Bäumen offensichtlich nur wenig anhaben konnten. Draußen ist es doch am Schönsten.

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

My orchard is in full bloom. I’m through with cutting branches and planting berries. Now I’m waiting for the grass to grow and in between I enjoy the sight of flowers and blossoms, picking dandelion and ribwort, feeling like a queen. Who would not love a picnic between cuckoo flower and apple blossom? I’m quite afraid of mowing with a scythe but still admire this uncontrolled growing of a meadow. I love being outside.

What do you do in and out this week?

 

Obstwiesenschaumkraut

Obstwiesengelb Obstwiesenehrenpreis Obstwiesenblüte Obstwiesenblumen Obstwiesenanemonen

 

Auf meinem Tisch – On my Table

erste Wiesenernte

 

Erntezeit ist etwas Wunderbares, wenn ich auch jährlich über den Winter vergesse, wieviel Arbeit da auf mich zukommt. Aber die ersten Ernten machen mir noch nichts aus und so freue ich mich, wenn ich endlich Löwenzahngelee machen kann.  Man braucht massenweise Blüten dafür, ich denke, ich habe gut 90 Blüten abgezupft für 2 Liter Wasser. Das Wasser habe ich aufgekocht und die Blüten fünf Minuten mitkochen lassen, dann alles über Nacht ruhen lassen.

I love harvest season, although I tend to forget year after year how much work it is. Nevertheless, harvesting for the first time is a lot of fun, which means that I started right now with dandelion jelly.  You need a lot of flowers, I guess I picked about 90 for 2 liters of water. I let the water boil and let the flowers boil in it for five minutes, then put them to rest overnight. 

Löwenzahngezupfe

 

Am nächsten Tag habe ich die Blüten abgeschöpft und den Sud mit dem Saft von drei Zitronen und der entsprechenden Menge Gelierzucker aufgekocht.

The next day I strained the flowers and let the brew boil together with the juice of three lemons and   preserving sugar. 

Löwenzahnsirupgelee

Löwenzahngelee  verkehrt

Löwenzahngelee fertig

 

Damit auch ein paar Blüten ins Gelee kommen, habe ich mir in einem Sträußlein ein paar Löwenzahnblüten aufgehoben, die habe ich beim Abfüllen ins heiße Gelee geworfen. Wenn man die Gläser einige Zeit verkehrt herum hinstellt und dann erst dreht, verteilen sich die Blütenblätter langsam im Gelee und sacken nicht von einer Seite zur anderen. Schmeckt lecker und ist unser erster alljährlicher Frühlingsgenuss!

Der darf natürlich zu Frollein Pfau.

Was treibt Ihr diese Woche in Eurer Küche?

To get some flowers in that jelly, I had left some dandelions to pick into the hot jelly while filling it into jars. If you place the jars upside down for some time, the flowers will disperse slowly. Tastes yummy and is our yearly start into spring!

What’s going on in your kitchen this week?

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Muttertagslicht

So viel Liebe, wer hätte das gedacht? Am Muttertag bin ich wirklich reich beschenkt worden. Alle haben für mich gebastelt, was zugegebenermaßen nicht wirklich schwer war, weil das Baker Ross Bastelpaket dieses Mal ganz auf Muttertag getrimmt war. Ich habe Kerzenhalter bekommen, Kühlschrankmagnete, Herzdosen, Teebeutelhalter und Herzkissen, gleich zwei Stück, von meinen Mädels  für mich nach Bastelpackung genäht. Eigentlich bin ich gar kein Freund von Bastelpackungen, weil ich mir ungern vorschreiben lasse, was ich tun soll, allerdings ist es mir manchmal auch recht, wenn meine Kinder sich selbst beschäftigen können. Und so klappt das prima und alles sieht auch noch sehr hübsch aus!

Soviel Muttertagsliebe darf zum Creadienstag, zu Meertje und zu Pamelopee!

Was habt Ihr diese Woche gewerkelt?

All that love, who would have thought that? I really got a lot at mother’s day. The kids crafted a lot, which wasn’t that difficult as I got a lot of lovely mother’s day crafting kits from Baker Ross. Hence I got candle holders, magnets, heart boxes, tea bag holders and heart cushions, sewn by the girls. And while I’m no friend of crafting kits, I have to admit that they make a rainy day easier to cope with as the kids can work on their own. And everything went well and looks so pretty! 

What did you make this week?

Muttertagsherz

Muttertagsdose

Jetzt – Neu Gelesen

Subhash Ranade: Ayurveda. Wesen und Methodik

Altes Wissen neu erklärt

Zugegeben, für Suhash Ranades Buch über Ayurveda. Wesen und Methodik braucht man definitiv medizinisches Vorwissen und eine Vorliebe für die indische Heilkunst. Aber dann tun sich dem geneigten Leser unendlich alte und kluge Welten auf über ein Wissen, das wir verloren haben, weil es in unserer modernen Welt obsolet geworden ist. Theoretisch. Denn in Wirklichkeit lohnt sich der Blick hinter den glitzernden Vorhang des Orients.

Ayurveda ist nicht nur Medizin, Ranade betont das von Anfang an. Es ist interessant zu hören, dass ausgerechnet ein Schulmediziner, der sich auf Ayurveda spezialisiert hat, im Einführungskapitel vor allem metaphysische Konzepte vorstellt. Denn offensichtlich kann man Ayurveda nicht denken, ohne das komplexe hinduistische Konzept von Elementen, göttlichen Eigenschaften und deren Interaktion mit dem menschlichen Leben zu kennen.

Hinduistische Götterwelt und menschliches Denken

Es geht infolgedessen auch die Legende, dass alles medizinische Wissen von Brahman selbst an die ersten Mediziner weitergegeben worden war. In den lesen finden sich viele Vorstellungen, die auch in der Ayurvedischen Medizin (daher der Name) ihren Niederschlag finden. Die ältesten vedischen Schriften, Rigveda und Atharvaveda, enthalten viele Beschreibungen von Krankheitsfaktoren, Kräuterzubereitungen und der Anatomie und Physiologie, die später essentielle Bestandteile der ayurvedischen Lehre wurden.

Brahman hatte seine Vorstellungen über die Medizin an die Ärzte der Götter weitergegeben, die ihrerseits Indra dieses Wissen vermachten. Er verfasste ein grundlegendes, achtteiliges Werk über die Medizin, das religiös manifestiert war. Später wurde das in den Veden verstreute medizinische Material systematisch gesammelt und um wissenschaftlich aufbereitete Zusammenstellungen erweitert. Berühmte frühzeitliche indische Ärzte begründeten so ihren Ruhm. Hierzu gehörten vor allem die Werke von Caraka und Susruta.

Grundlagen der Elementenlehre

Was ich nicht wusste und mich faszinierte war, dass unsere eigene mittelalterliche Lehre von den Temperamenten letztendlich auf die ayurvedische Lehre zurückging. Die Grundlagen zu der Typenlehre von Cholerikern, Sanguinikern, Phlegmatikern und Melancholikern haben wir aus der griechischen Medizin übernommen. Tatsächlich galt Indien seinerzeit als Wiege der Medizin und viele griechische und römische Gelehrte suchten damals zur Weiterbildung indische Ärzte auf. Nur der starke Bezug auf die Religion und den Buddhismus hat sich verwässert, so dass später die Lehre von den Temperamenten hauptsächlich zur Diagnostik verwendet wurde, während in der ayurvedischen Lehre immer auch der Bezug zum göttlichen System hergestellt werden musste.

Um die Elementenlehre richtig zu verstehen, führt Ranade die Grundlagen der ayurvedischen Philosophie ein. Sie sind sehr komplex und über Jahrtausende gewachsen. Für alle, die sich nicht ganz in Ayurveda vertiefen wollen, hilft es wohl, zu wissen, dass göttliche und menschliche Systeme eng verbandelt sind und von drei Grundeigenschaften – Gunas – bestimmt und von einer Grundsubstanz des Alls – Prakrti – verursacht werden.

Weit verzweigtes altes Wissen

Der Tatsache geschuldet, dass Ayurvedische Medizin tief in der hinduistischen Tradition verwurzelt ist und das Wissen über Jahrtausende überliefert wurde, ergibt sich ein relatives Wirrwarr an Zuständen und Krankheitsbildern, die je nach Temperament und Ursache unterschiedlich behandelt werden müssen. Ranade versucht dennoch, einen grundlegenden Überblick zu geben. Medizinisches Vorwissen erleichtert das Lesen ungemein, denn Ranade vergleicht immer wieder traditionelle ayurvedische Behandlungsweisen mit westlichem Vorgehen. Will man wissen, was Ayurveda am Körper bewirkt, ist es hilfreich, die Physiognomie und Anatomie mit einer entsprechenden Brille zu lesen.

Für Mediziner oder Interessierte folgt ein langer Teil über Krankheitsbilder, mögliche Ursachen und empfohlene Behandlungsweisen. Ranade geht hier sehr ins Detail. Für Laien ist es erstaunlich, zu sehen, welch großen Wert auf eine ganzheitliche Behandlung die ayurvedische Medizin legt. Nach ihren Prinzipien kann eine Krankheit nur durch ein Ungleichgewicht der Temperamente entstehen, wobei Physis und Psyche eine große Rolle spielen. Wenn man sich darauf einlässt, wird man sich vielleicht auch fragen, weshalb manche Leute sich anstecken und andere nicht. Eine Behandlung eines Krankheitsbildes schließt deshalb in der ayurvedischen Tradition auch immer die Betrachtung der Psyche mit entsprechenden Übungen mit ein. Das ist das eigentlich Faszinierende an Ranades Abhandlung: sich wieder daran zu erinnern, dass auch in einem kranken Körper immer noch ein Mensch steckt.

Titelangaben:

Subhash Ranade: Ayurveda. Wesen und Methodik

Aus dem indischen Englischen: Dr. Hellmuth Nordwig.

Kandern: Narayana Verlag, 2014. 248 Seiten. 39 EUR.

Ein Augenblick – One Moment

Ein kleiner Augenblick, der Situationen widerspiegelt, die für uns in den letzten Tagen wichtig waren. Wenn Ihr Lust habt, setzt einen Link in Eurem Kommentar, so dass wir unsere Augenblicke miteinander teilen können! Weil’s so schön war, ab damit zum Freutag!

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, wir sehen uns wieder am Montag!

One moment, a mirror of situations that were important for us these days. If you want to, leave a link in your comments, so that we can share our moments!

I wish you a fabulous weekend, I’ll be back again on monday!

Drinnen und Draußen – In and Out

zaunpfahl

 

Wir hatten einen Ausflug gemacht an den Bodensee, in das Pfahlbautendorf in Uhlingen. Es war noch ein bisschen frühlingshaft frisch, aber wunderschön, interessant und aufregend. Ein wirklich toller Ausflug und die Museumspädagogen haben sich unendlich viel Mühe gegeben. Es ist schon erstaunlich, wie klug und weit entwickelt unsere Vorfahren waren und mit welch einfachen Mitteln sie ihren Alltag bewältigen konnten. Manchmal habe ich das Gefühlt, wir haben viele der Fähigkeiten verloren. Schade. In den Hütten durfte ich nicht fotografieren, aber draußen dafür umso mehr, hier seht Ihr es!

Was habt Ihr diese Woche drinnen und draußen gemacht?

We went to Lake Constance a few days ago. It was so beautiful, a bit cold and very springlike. We went to Uhlingen to visit the prehistoric village in Uhlingen and had a great and exciting day. All the people in the museum did their best to make it  a diverting visit even for the youngest and I was thrilled by the thought that our ancestors were that smart and had a lot of techniques to cope with every day life that are long forgotten by now. I wasn’t allowed to take pictures in the builidings, but only outside and here they are! 

What did you do in and out this week?

Seepfähle

Pfahlufer

Pfahlenten Pfahldorf Pfahlblick

Auf meinem Tisch – On my Table

Spitzwegerich im Topf

 

Die erste Ernte meiner Obstwiese! Gut, kein Obst, aber man muss ja auch nicht immer die Nase hoch tragen. Nach unten kucken hilft auch, diesmal gibt es Spitzwegerichsirup. Meine Kinder waren unglaublich fleißig und haben furchtbar viel Spitzwegerich gepflückt. Ich musste kaum braune oder beschädigte Blätter aussortieren. Dann habe ich den Spitzwegerich mit gut viel Wasser aufgekocht. Wacholderbeeren kann man auch zugeben, ich habe meine nicht gefunden – erst am nächsten Tag, wie immer!

Well, here comes my first harvest of our orchard. Ribwort. No fruits, but useful nonetheless. I made syrup and the kids had to pick a whole lot of it. I let it boil in a lot of water for half an hour, then let it rest until the next day. 

Ca. eine halbe Stunde kochen lassen, dann den Sud über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag werden die Blätter abgeseiht und die Flüssigkeit gemessen. Dann 1:1 Zucker zugeben, also bei zwei Liter Flüssigkeit 2 kg Zucker. Den Sirup mindestens eine halbe Stunde köcheln lassen, dann abfüllen und fest verschließen.

I strained the ribwort the next day, measuring how much tea I actually made. Then I added an equal amount of sugar and let it boil again for half an hour. After that it can be filled in jars. 

Hilft uns immer bei Husten und Erkältung und ich gebe ihn meistens einfach in den Tee zum Süßen. Medizin muss gar nicht bitter schmecken! Meinen Spitzwegerichsirup schicke ich zu Frollein Pfau und hoffe, dass er dort nicht gebraucht wird.

Was steht diese Woche auf Eurem Tisch?

I love ribwort syrup whenever anyone has a cold. You can easily put it in your tea and just drink. 

What’s on your table this week?

 

Spitzwegerich aufkochen

Spitzwegerichtee mit Zucker

Spitzwegerichsirup fertig

Aus meiner Werkstatt – In my Studio

Bastelpaket Mai

Es wird gemuttertagt. Eigentlich dürfte ich gar nichts sehen und schon gar nicht wissen, wer was für wen macht. Denn auch der Papa darf nicht leer ausgehen. Welch ein Segen, dass wir ein passendes Paket von Baker Ross erhalten haben,  in dem sich massenweise Herzenartikel, von Aufklebern, über Karten bis zu Porzellandosen, befanden. Und Porzellanmalstifte. Die haben es uns angetan und wir haben sofort alles ausprobiert.

This mother’s day is coming. Oh my. Everybody seems to be so busy. I’m extremely thankful for a package by Baker Ross, which I got a few days ago and which is filled with hearts of all kind. Including porcelain hearts and porcelain pens. I loved those pens and got started at once. 

Herzdeko

 

Die Teebeutelhalter fanden wir auch sehr süß, nur die mitgepackten Eieranhänger heben wir wohl besser für nächstes Jahr auf.

Tatsächlich muss ich sagen, die Porzellanmalstifte funktionieren grandios. Während meine Kinder Teebeutelhalter verziert haben, versuchte ich mich an Müslischüsseln und Tassen. Ich bin begeistert. Natürlich habe ich alles im Ofen härten lassen  und gleich eine Ladung in die Spülmaschine gesteckt. Perfekt. Kann sein, dass nach zwei Jahren Dauergebrauch die Farben verblassen, aber für uns jetzt wird das ein großer Spaß werden. Fortsetzung folgt, kann ich nur sagen.

Das Zwischenergebnis darf zum Creadienstag, zu Meertje und zu Pamelopee!

Was werkelt Ihr diese Woche?

The kids loved those tea bag holders and painted a whole lot of them. Some of which you can see above. I started painting on cups and pots, I hope I will find time to make pics some day. Plus, the colors are dishwasher safe which makes them even more attractive. I hope you will see a lot of it soon. We kept a few left over eggs for next year, easter is over. 

What’s going on in your studio this week?

Teebeutelhalter

Jetzt – Neu Gelesen

Ben Raskin: Der Wurm, mein bester Freund. Das Kompost-Buch für Familien.

 

Auf den Wurm gekommen

Regenwürmen kann man ja durchaus gespalten gegenüberstehen. Ich für meinen Teil mag sie, kann sie auch anfassen, allerdings nicht essen, so wie einige Helden aus meinen Grundschultagen. Immerhin spricht für sie, dass sie nicht zuviele Beine haben. Hübsch sind sie leider nicht, dafür nützlich. Wie nützlich, das zeigt Ben Raskin auf kindgerechte Weise in Der Wurm, mein bester Freund. Für alle, die schon immer mal wissen wollten, wie Resteverwertung in der Natur funktioniert, ein wunderbares, lustiges und schlaues Buch!

Wurm und Kompost, das ist bei Ben Raskin quasi derselbe Sachverhalt. Dabei stehen Wurm und Mensch wohl jeweils am anderen Ende der Nahrungskette. Zuerst sollten wir also wissen, was um uns herum passiert. In einem sehr lustigen Kreislaufbild verdeutlicht Raskin, dass wir alle Teil eines Systems des Verwertens und Verwertet-Werdens sind. Kühe fressen Gras, wir essen Kühe, Würmer essen uns. Ganz einfach und kein Grund, den glitschigen Erdbewohnern mit Vorbehalten zu begegnen.

Ein Kreislauf des Lebens

Kurz und bündig, dabei auch für Kinder sehr schlüssig wird erst einmal erklärt, was es mit dem Kompost auf sich hat. Wo findet man ihn, wie entsteht er, weshalb ist es möglich, dass aus Abfall Erde wird. Bilder und Grafiken dazu finden sich auf jeder Seite, was das Buch in seiner einfachen Sprache auch für große Kindergartenkinder interessant macht. Für alle, die mögen, ist ein Mitgliedsausweis für Wurmfreunde beigefügt. Einzige Bedingung: kompostieren!

Logischerweise ist auch das komplette Buch kompostierbar, doch weil es so schön zu lesen ist, muss Raskin kaum befürchten, dass sein Opus den Würmern anheim fallen könnte. Viel zu interessant sind zum Beispiel die Experimente, die durchgeführt werden können. Die Bodenbeschaffenheit zu testen, verschiedene Arten zu kompostieren kennen zu lernen, Würmer zu bestimmen oder ein Kompostlotto zu spielen. Mit viel Spiel und Spaß wird hier konkrete Umwelterziehung geleistet.

Aufwändige Gestaltung

Ben Raskins Kompostlehrwerk kommt so witzig und leichtfüßig daher, dass schnell übersehen werden kann, wie unendlich viel Arbeit in der grafischen Gestaltung eines solchen Buches steckt. Drehscheiben für unterschiedliche Kompostmaterialien, eine Messlatte für Würmer, diverse Aufkleber und perforierte Seiten, der Haupt – Verlag hat keine Mühen gescheut, ein unscheinbares Thema ansprechend zu gestalten.

Der pädagogische Anspruch dahinter ist natürlich unübersehbar. Kompostieren ist einfach und macht Spaß, vor allem gemeinsam, so Raskins Botschaft. Er hat damit nicht unrecht, der Wissenszuwachs mithilfe seines Buches ist groß und die Anregungen so zahlreich und unterschiedlich, dass eigentlich für jeden kleinen Leser etwas Schönes dabei sein muss. Selbst wir Großen können noch dazu lernen, denn falls es Probleme mit dem Kompostieren gibt, weiß Raskin sicher eine Lösung. Nun haben wir also keine Entschuldigung mehr, es muss gegraben werden!

Titelangaben:

Ben Raskin: Der Wurm, mein bester Freund. Das Kompost-Buch für Familien.

Aus dem Englischen von Claudia Huber.

Bern: Haupt Verlag, 2015. 68 Seiten. 19,90 EUR.