Rose Marie Donhauser, Reinhardt Hess et al.: Meine Küchenschätze aus Natur und Garten. Hausgemachtes für den Vorrat
Kochen aus der Schatzkiste
Der Kosmosverlag meint es offensichtlich gut mit mir. Auch mein zweites Rezensionsexemplar bringt mich zum Schwärmen. Endlich habe ich neue Rezepte, um meine Vorratshaltung aufzupeppen. Ein Autorenteam um Rose Marie Donhauser und Reinhardt Hess hat ein gemeinsames Brainstorming veranstaltet und es sprangen Küchenschätze aus Natur und Garten dabei heraus. Es sind wirkliche Schätze und ich hoffe, es läuft Euch das Wasser im Mund zusammen.
Zuerst möchte ich erwähnen, dass es ein sehr großes Autorenteam ist, das an diesem Buch gearbeitet hat. Neben den bereits erwähnten Donhauser und Hess haben auch Cornelia Schinharl, Regine Stroner, Anne Rogge, Barbara Krasemann und Gabriele Bickel Rezepte beigesteuert. Sie alle widerlegen die Redewendung »Viele Köche verderben den Brei«, denn was sie in den folgenden drei Kapiteln gezaubert haben, ist alles andere als verdorben.
Süße Schätze
Im ersten Abschnitt geht es um alles, was süß ist und essbar. Konfitüren, Gelees und kandierte Früchte sind die Hauptdarsteller. Vieles ist natürlich bekannt, aber ich mag die abwechslungsreichen Kombinationen, mit denen althergebrachte Rezepte aufgehübscht werden. Das Apfelgelee wird mit Rosenblüten angesetzt, zu Brombeergelee gesellt sich Vanille und Stachelbeeren und Ingwer freunden sich an. Aber wirklich interessant ist für mich das Löwenzahngelee mit Blütenblättern. Das muss ich einfach ausprobieren.
Aber auch die Kombination von Tomaten und Chili mit Gelierzucker finde ich spannend, das sollte zum Käse wunderbar passen. Kandierte Veilchen wollte ich immer schon einmal machen, Veilchenblütengelee finde ich auch gut, Konfitüre habe ich bereits versucht. Natürlich brauche ich nicht unbedingt Anleitungen für einen Rumtopf und auch den Erdbeerzucker habe ich bereits an anderer Stelle gefunden und nachgekocht. Dennoch sind es gute Rezepte und wert, nachgekocht zu werden.
Herzhaft gewürzt
Ich mag Herzhaftes besonders gerne. Bei vielen Abendessen im Jahr freue ich mich, wenn ich nicht nur Wurst und Käse auftischen muss, sondern etwas aus dem eigenen Vorratskeller zusteuern kann. Selbst wenn ich dafür Zutaten kaufen muss! Antipastigemüse mag ich deshalb immer wieder gerne, Chutneys sind zu Fleisch und Käse ein Genuss, besonders wenn sie aus Birnen, Rhabarber, Johannisbeere und Apfel gemacht sind. Wieder sind es die außergewöhnlichen Zusatzkombinationen, die die Rezepte zu etwas Besonderem machen.
Interessant wird es dann, wenn plötzlich Farnsprossen eingelegt werden. Natürlich hätte ich an so etwas nicht im Traum gedacht. Jetzt muss ich nur noch Farn finden. Dagegen sind Cornichons oder Mixed Pickles nett, aber nicht besonders aufregend. Prickelnder sind da schon die Waldkapern aus Bärlauchknospen, an Bärlauch habe ich mich noch nicht herangewagt. Selbiger wird auch, genau wie Giersch, zu Pesto verarbeitet. Giersch finde ich wundervoll. Er wächst überall und ich benütze ihn bereits für Kräuterspinat.
Zuwachs für die Kräuterküche
Eine Kräuterhexe bin ich noch lange nicht, aber ich freue mich natürlich, wenn auch hier neue Ideen meinen Küchenschatz bereichern. Kräutersträußchen zum Würzen, Estragonsenf, eingelegte Pilze, Steinpilzsalz oder andere Kräutersalze sind leicht herzustellen und bereichern die Speisekammer auf lange Zeit. Selbiges vermögen auch die Ansatzliköre, Säfte, Essige und Sirupe, die zum Abschluss folgen. Hier spielt zwar der Faktor Zeit eine Rolle, doch so wie sich die Rezepte lesen, lohnt die Mühe. Auch Teemischungen werden vorgeschlagen, sogar eine Möglichkeit, fermentierten Schwarztee aus Beerenblättern selbst herzustellen. Woher wussten die Autoren, dass ich mich hauptsächlich von Schwarztee ernähre? So geht es mir immer wieder mit diesem Buch. Zwischen all den bekannten Rezepten entdecke ich immer wieder wahre Küchenschätze, die ich so noch nicht kannte. Sie machen die Küchenschätze so erwerbenswert.
Titelangaben:
Rose Marie Donhauser, Reinhardt Hess et al.: Meine Küchenschätze aus Natur und Garten.
Stuttgart: Franckh-Kosmos Verlag, 2014. 144 Seiten. 14,99 EUR.